Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Illegale Absprachen Neuer Korruptionsskandal erschüttert Österreich

Gemäss einem Geheimdokument sollen illegale Absprachen in der Regierung stattgefunden haben.

Österreichs Politik wird ein weiteres Mal von einem Korruptions-Skandal erschüttert. Doch diesmal erwischt es nicht nur die schon arg gebeutelte Volkspartei, sondern ihren Juniorpartner in der Regierung, die Grünen.

Im Januar 2020 war die Welt noch in Ordnung. Der damalige Kanzler Sebastian Kurz und der grüne Vizekanzler Werner Kogler schreiten zur Vereidigung. Stolz präsentieren die beiden ihren 300 Seiten dicken Koalitionsvertrag.

Zwei Männer.
Legende: Kurz und Kogler im Januar 2020 bei ihrer Vereidigung. Keystone/Archiv

«An Glaubwürdigkeit verloren»

Doch daneben gibt es ein Geheimdokument mit mutmasslich illegalen Absprachen. Etwa, dass die Grünen Chefposten staatlicher Unternehmen besetzen dürfen. Als Gegenleistung willigen sie ein in ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen. Und den Abbau von Pensionen.

Video
Neos-Fraktionschefin: «Man kann ein transparentes offenes Ausschreibeverfahren erwarten»
Aus News-Clip vom 06.02.2022.
abspielen. Laufzeit 19 Sekunden.

Die Opposition kritisiert vor allem die Grüne Partei. «Die Grünen haben als selbsternannte Saubermannpartei hier sehr viel an Glaubwürdigkeit verloren. Wenn man ertappt wird, dass man Pensionskürzungen für Menschen, gegen Posten und Pöstchen verscherbelt», so Jörg Leichtfried, Fraktionschef der Sozialdemokraten.

Halbherzige Entschuldigung

Ebenfalls hart ins Gericht mit den Grünen geht Beate Meinl-Reisinger, Fraktionschefin der Neos: «Man kann in Österreich im Jahr 2022 ein transparentes offenes Ausschreibeverfahren erwarten, sodass man die besten Köpfe für eine Position, die besten Köpfe für ein Land findet. Und nicht weiter nach der Kategorie ‹gehört der zu uns› oder ähnliches arbeitet.»

Mann.
Legende: Kogler und seine grüne Partei stehen in der Kritik. Keystone

Bundeskanzler Karl Nehammer distanziert sich von der Geheimabsprache, obwohl er davon Kenntnis hatte. Vizekanzler Kogler entschuldigt sich halbherzig und wortreich. «Wir sind gemäss unseren eigenen Ansprüchen in der Form hinter diesen zurückgeblieben. Das sehe ich auch so. Das tut mir auch leid.»

Staatsanwaltschaft entscheidet

Aber in der gegebenen Situation damals habe das engste Verhandlungsteam und er die letzten offenen Fragen eben entschieden. Dazu stehe er. «Und die Ergebnisse sind sehr, sehr gut in der Sache», so Kogler.

Ob gegen Kurz und Kogler Strafanzeige erhoben wird, muss nun die Staatsanwaltschaft entscheiden.

Tagesschau, 6.2.2022, 19:30 Uhr;

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel