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Im Alter von 81 Jahren USA: Der «Una-Bomber» ist im Gefängnis verstorben

  • Theodore «Ted» Kaczynski, der in Harvard ausgebildete Mathematiker und verurteilte Verbrecher, der als «Una-Bomber» bekannt wurde, ist tot.
  • Er starb 81-jährig in einem Bundesgefängnis in North Carolina, wie ein Sprecher des Bureau of Prisons am Samstag gegenüber The Associated Press mitteilte.
  • Gemäss der Nachrichtenagentur AP hat sich Kaczynski das Leben genommen.
  • Kaczynski verübte zwischen 1978 und 1995 mehrere Bombenanschläge, bei denen drei Menschen getötet und 23 weitere verletzt wurden.

Der ehemalige Mathematik-Professor Kaczynski hatte die USA mit mysteriösen Bombenanschlägen terrorisiert. Seine Anschläge richteten sich meist gegen Vertreter von Universitäten und Airlines, was ihm nach den Anfangsbuchstaben dieser Ziele den Namen «Una-Bomber» einbrachte.

4. April 1996: Ted Kaczynski, von Bundesbeamten flankiert.
Legende: Ted Kaczynski am 4. April 1996, dem Tag nach seiner Festnahme. Archiv/Keystone/AP Photo/John Youngbear

Kaczynski soll vom Hass auf Technologie getrieben gewesen sein. Der Harvard-Absolvent nahm neben Wissenschaftlern und Managern von Fluggesellschaften auch Wirtschaftslobbyisten und Inhaber von Computergeschäften ins Visier. Er versuchte auch, ein Verkehrsflugzeug in die Luft zu sprengen. Jahrelang kam ihm die Polizei nicht auf die Schliche.

FBI: «Verrücktes Genie»

Kaczynski lebte in einem einsamen Teil des Bundesstaats Montana in einer Hütte ohne Strom oder fliessendes Wasser und baute dort seine Bomben. Insgesamt 17 Sprengsätze liess er hochgehen. Einige der Verletzten verloren Finger, ihr Gehör oder ihre Sehkraft.

Gefasst wurde Ted Kaczynski schliesslich, nachdem sein Bruder David der Polizei den entscheidenden Tipp gegeben hatte: Als der «Una-Bomber» im September 1995 die Veröffentlichung eines 35'000 Wörter langen Manifests in den Zeitungen erreichte, erkannte David in dem Text die Hetze seines Bruders gegen Technologie. Ted Kaczynski wurde ein gutes halbes Jahr später verhaftet.

Das FBI beschrieb ihn als «ein verrücktes Genie», das versucht, ein perfekter Mörder zu sein. Vor Gericht wehrte sich Kaczynski gegen der Versuch der Pflichtverteidiger, ihn als geisteskrank einstufen zu lassen. Mit einem Geständnis vermied er die Todesstrafe und wurde im Mai 1998 zu viermal lebenslanger Haft und zusätzlich weiteren 30 Jahren Gefängnis verurteilt.

Laut dem Sender ABC News war Kaczynski im Dezember 2021 wegen seines schlechten Gesundheitszustands aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Colorado nach North Carolina verlegt worden. Laut der Gefängnisbehörde wurde er am Samstagmorgen (US-Ortszeit) in seiner Zelle gefunden und später in einem Krankenhaus der Stadt Butner für tot erklärt. Offenbar hat Kaczynski Suizid begangen. Dies schreibt zumindest die Nachrichtenagentur AP.

Grund für Radikalisierung unklar

Kaczynski wurde im Mai 1942 in Chicago als Kind einer polnisch-amerikanischen Familie aus der Arbeiterschicht geboren. Er galt als stiller, hochintelligenter Schüler. Jugendfreunde berichteten, dass er schon mit zwölf bis 13 Jahren kleine Sprengkörper bastelte. Er beendete die Highschool bereits mit 15 Jahren und bekam ein Stipendium für die Elite-Universität Harvard, wo er Mathematik studierte.

Zur Zeit der Proteste gegen den Vietnamkrieg 1967 erhielt er von der Universität Michigan seinen Doktortitel und wurde kurz darauf Professor in Mathematik im kalifornischen Berkeley. Wenige Jahre später kündigte er, ohne Gründe zu nennen, und zog in seine Hütte in Montana. Dort wurde er im April 1996 im verwahrlosten Zustand festgenommen. Was genau seine Radikalisierung auslöste, ist ungeklärt.

Tagesschau, 10.6.2023, 19:30 Uhr ; 

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