International - Anklage erhoben gegen die argentinische Präsidentin
Die Anschuldigungen gegen die argentinische Staatspräsidentin Cristina Kirchner spitzen sich zu. Ihr wird jetzt auch noch vorgeworfen, die Ermittlungen zum mysteriösen Tod des Staatsanwaltes Nisman zu behindern.
Die argentinische Oppositionsabgeordnete Elisa Carrio hat gegen die Staatspräsidentin Cristina Kirchner Strafanzeige eingereicht. Der Vorwurf lautet auf Behinderung der Ermittlungen zum Tod des Staatsanwalts Alberto Nisman vor drei Wochen.
Nisman war am 19. Januar tot in seiner Wohnung in Buenos Aires aufgefunden worden; erschossen aus nächster Nähe, wie Autopsie-Ergebnisse ergeben haben. Carrio war der Zeitpunkt des Todes insofern verdächtig vorgekommen, als Nisman nur wenige Stunden später im Parlament hätte angehört werden sollen.
Anschlag auf jüdische Organisation
Konkret wollte Staatsanwalt Nisman in einer Parlamentsanhörung der Staatspräsidentin vorwerfen, iranische Regierungsangehörige vor Strafverfolgung zu schützen. Die Strafverfolgung war als Reaktion auf einen Anschlag auf die jüdische Wohlfahrtsorganisation Amia vor 21 Jahren in die Wege geleitet worden, bei dem 85 Menschen ihr Leben liessen.
Alles inszeniert?
Ungeachtet dessen, dass die Art des Todes von Nisman auf einen Selbstmord hindeutet, hegt die Staatspräsidentin Kirchner selbst Zweifel an einem Suizid. Sie geht nach eigenen Angaben allerdings davon aus, dass der Staatsanwalt getötet worden sei, um ihr anschliessend eine Vertuschung des Skandals vorwerfen zu können. Als Tatverdächtige wurden kürzlich entlassene Mitarbeiter des Geheimdienstes genannt.
Die Parlamentsabgeordnete Carrio erklärte in ihrer am Freitag eingereichten Klage, Kirchner habe ihre Verdächtigungen über eine mögliche Ermordung des Staatsanwaltes vorgebracht, ohne – wie von der Verfassung vorgesehen – formell Klage einzureichen.
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