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International Anschläge von Boston: «Alle wollten helfen»

Lukas Wyniger ist beim Boston-Marathon nur wenige hundert Meter von der Ziellinie entfernt gewesen, als die Bomben explodierten. Er ist SRF3-Musik-Redaktor und Läufer.

Lukas Wyniger, SRF3-Musik-Redaktor und Teilnehmer am Boston Marathon.
Legende: Lukas Wyniger: «Die Amerikaner wollen so schnell wie möglich zum ‹business as usual› zurückkehren». SRF

Was haben Sie von den Explosionen mitbekommen?

Lukas Wyniger: Ich war ungefähr 600 Meter von der Ziellinie entfernt vor einer Bar. Ich habe zwei kurz aufeinanderfolgende Explosionen gehört. Zuerst habe ich mir nichts Böses dabei gedacht, bis ein Mann neben mir sagte: «That doesn’t sound good.» Dann habe ich mir Gedanken gemacht, dass es wirklich nicht nach einem Feuerwerkskörper geklungen hatte. Es war viel lauter. Dann ging es sehr schnell. Die ersten Sirenen der Polizei und Feuerwehr gingen los. Drei bis vier Minuten später kamen die ersten Menschen aus dieser Richtung gerannt.

Es kam sehr schnell dieses amerikanische Zusammengehörigkeitsding auf.

Der Marathon in Boston ist ein grosses Ereignis mit vielen Läufern und tausenden Zuschauern. Wie haben die Menschen auf die Explosionen reagiert?

Einerseits waren die Menschen allesamt geschockt. Andererseits kam sehr schnell dieses amerikanische Zusammengehörigkeitsding auf. Alle wollten helfen. Sehr schnell waren die Polizei und bewaffnete Militärs vor Ort. Ich habe mich zurückgezogen in mein Hotel, das zirka einen Kilometer von der Ziellinie entfernt ist. Auf der Strasse habe ich viele Menschen auf ihrem Heimweg gesehen. Sie waren alle sehr sehr bedrückt.

Wie geht es nun für Sie weiter? Bleiben Sie in Boston?

Ich bleibe diese Nacht noch in Boston. Ich hatte geplant, morgen weiter nach New York zu reisen. Ich kann nicht abschätzen, ob die Flüge stattfinden. Zusammen mit meinen Eltern und meinem Bruder werde ich aber zum Flughafen fahren.

Wie ist die Lage nun vor Ort?

Ich habe den Eindruck, dass sich die Lage mehr oder weniger normalisiert hat und die Amerikaner so schnell wie möglich zum «business as usual» zurückkehren möchten. Sie wollen den Schaden in Grenzen halten, wenn das irgendwie geht.

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