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Zusammengepferchte Menschen in grossen Bussen. Davor Beamte mit Hunden.
Legende: In Bussen werden die Angeklagten zum Gericht gefahren. Keystone

International Bangladesch: 152 Soldaten zum Tode verurteilt

Es war der blutigste Aufstand in der Geschichte Bangladeschs: 2009 protestierten hunderte Soldaten gegen ihre Arbeitsbedingungen – dabei töteten sie 75 Personen. Jetzt verhängte ein Sondergericht harte Strafen. Menschenrechtler äusserten Zweifel an der Fairness des Massenprozesses.

Mehr als dreieinhalb Jahre nach der blutigsten Meuterei in der Geschichte Bangladeschs sind 152 Soldaten zum Tode verurteilt worden. Das Sondergericht in der Hauptstadt Dhaka verurteilte zudem 161 Personen zu lebenslangen Haftstrafen, darunter auch zwei Politiker.

263 Menschen müssen zwischen drei und sieben Jahren hinter Gitter. 271 Personen wurden freigesprochen.

«Unfairer Prozess»

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) kritisierte, der Massenprozess gegen 847 Menschen sei nicht fair gewesen.

«Hunderte Menschen auf einmal in einem gigantischen Saal vor Gericht zu stellen, wo sie kaum oder fast keinen Zugang zu Anwälten haben, ist ein Affront gegen internationale juristische Standards», erklärte Brad Adams, Südasiendirektor der Organisation. Ausserdem seien Gefangene in Haft gefoltert worden, Dutzende seien gestorben.

74 Offiziere ermordet

Am 25. Februar 2009 hatten sich die Mitglieder der paramilitärischen Grenzschutzeinheit Bangladesh Rifles, die heute Border Guard Bangladesh heissen, während eines 36-stündigen Aufstandes gegen ihre Offiziere erhoben. Sie protestierten damit gegen ihre schlechte Bezahlung und ihre miserablen Arbeitsbedingungen. Mindestens 74 Menschen, darunter 57 ranghohe Offiziere, wurden ermordet. Die Meuterei endete, als die Armee Panzer in Stellung brachte.

Ihre verstümmelten Leichen wurden in Abwasserkanäle und Massengräber geworfen. Wegen der Meuterei waren bereits hunderte Grenzschützer vor Militärtribunalen verurteilt worden. Die Anführer des Aufstands müssen sich nun noch vor der zivilen Gerichtsbarkeit verantworten.

Wegen der Meuterei waren in den vergangenen Jahren fast 6000 Grenzschützer schon von Militärgerichten verurteilt worden. Dabei lag die Höchststrafe jedoch bei sieben Jahren.

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