Kurden-Demonstrationen
In der osttürkischen Stadt Mus lieferten sich pro-kurdische Demonstranten Strassenschlachten mit türkischen Sicherheitskräften. Dabei wurde ein Mann getötet.
Zu ähnlichen Zusammenstössen kam es auch in weiteren türkischen Städten: In Istanbul, Ankara, Antalya und der kurdisch geprägten Grossstadt Diyarbakir gingen die Sicherheitskräfte mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vor.
Protest im EU-Parlament
Europaweit protestierten Kurden wegen der Lage in Kobane. In Brüssel drangen einige Dutzend Demonstranten in das Europaparlament ein und liessen sich zu einem Sit-in nieder. Parlamentspräsident Martin Schulz zeigte sich bereit, eine Delegation der Kurden zu empfangen. Auch einige Abgeordnete sprachen mit ihnen.
In vielen Städten Deutschlands kamen seit Montagabend teils mehrere hundert Menschen zu Spontandemonstrationen zusammen, um ihre Unterstützung für die in Kobane eingeschlossenen Menschen zu bekunden. Ihrer Meinung nach verzichtet Deutschland bislang aus Rücksicht auf die Türkei darauf, den Kurden dort zu helfen.
Im niederländischen Den Haag drangen am Montagabend etwa hundert kurdische Demonstranten in die Lobby des Parlaments ein. Auch am Flughafen der belgischen Hauptstadt Brüssel, am Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle und vor dem österreichischen Parlament in Wien gab es Solidaritätsaktionen.
Marsch zum türkischen Konsulat
Die Ereignisse im Norden Syriens bewegt auch die kurdische Gemeinde in der Schweiz. In Zürich nahmen rund 300 Kurden und Sympathisanten an einer Anti-IS-Aktion teil. Mit einem Protestzug vor das türkische Konsulat protestierten sie gegen die fehlende Hilfe der Türkei an die vom IS belagerte Stadt an der Grenze.
In Genf versuchte eine Gruppe kurdischer Aktivisten auf das Gelände des Palais des Nations vorzudringen. Den Sicherheitsbeamten gelang es, sie daran zu hindern, in den europäischen UNO-Sitz einzudringen. Auf dem Platz der Nationen entfalteten dutzende Kurden Transparente, um gegen den Vormarsch der Dschihadisten in Kobane zu protestieren.
Tramverkehr lahmgelegt
Bereits am Montagabend hatten in Basel Demonstranten gegen die vorrückenden Dschihadisten protestiert. Für kurze Zeit legte die Aktion den Tramverkehr auf dem Marktplatz lahm. Die Aktionen verliefen friedlich.