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International Dutzende Tote nach Militäraktionen im Südosten der Türkei

In Südostanatolien geht die türkische Armee mit unverminderter Härte gegen vermeintliche Hochburgen der kurdischen Arbeiterpartei vor. Ein PKK-Führer warnte vor einem Bürgerkrieg. Sollte der Terror gegen die kurdischen Städte nicht aufhören, werde die Guerillaarmee der PKK sich einmischen.

Die Abriegelung der Städte, die Ausgangssperren und das gewaltsame Vorgehen der türkischen Armee gegen die kurdische Zivilbevölkerung seien ein Putsch gegen die Demokratie und ein Putsch gegen das kurdische Volk. Dies sagte Murat Karayilan, der Führer der PKK-Guerillaarmee. Entgegen den Behauptungen der türkischen Regierung seien seine Truppen noch nicht in Strassenkämpfe in den abgeriegelten Städten involviert. Aber die türkische Führung spiele mit dem Feuer.

Dutzende Tote

Anfang Monat hatte die türkische Regierung über die meisten kurdischen Städte – darunter die Grossstädte Cizre, Silopi und das Zentrum von Diyarbakir – erneut Ausgangssperren verhängt.

Diesen Montag begann die Militäroperation in den Kurdengebieten. 10'000 Soldaten sind eingesetzt. Man werde die PKK Viertel um Viertel, Haus um Haus bekämpfen, so Ministerpräsident Ahmet Davutoglu. Ähnlich drastische Worte hatte am Donnerstag bereits Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan gewählt: Man werde die verbotene PKK ausradieren.

Laut Augenzeugen setzt die türkische Armee bei ihrem Vorgehen in den Kurdenstädten auch Panzer, Helikopter und Scharfschützen ein. Laut Medienberichten wurden rund 100 PKK-Kämpfer getötet. Zudem starben zwei türkische Soldaten.

Keine unabhängigen Berichte

Über die Lage in den abgeriegelten Städten gibt es keine unabhängigen Berichte. Angehörige von Bewohnern dieser Städte sagten gegenüber der britischen BBC, ihre Verwandten litten massiv. Es gebe keine Elektrizität, und es fehle an Nahrungsmitteln.

Die in der Türkei zugelassene prokurdische Demokratische Partei rief zum Widerstand gegen die Militäraktion und zu Verhandlungen auf. Die Kurden wichen nicht zurück, nur weil man ihnen Panzerkanonen zeige.

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