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International Erdogan bedauert – Putin straft

Bei einem öffentlichen Auftritt in der Westtürkei stimmte der Staatschef versöhnliche Töne an. Ungeachtet der Entschuldigung sind die russischen Sanktionen gegen die Türkei in Kraft getreten. Die Türkei rät ihren Bürgern indes von nicht dringenden Russlandreisen ab.

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat sein Bedauern über den Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges durch die türkische Luftwaffe geäussert. «Ich bin über den Zwischenfall wirklich betrübt», sagte Erdogan. «Wir wünschten, es wäre nie passiert, aber es ist passiert. Ich hoffe, dass sich so etwas nicht wiederholt.»

Die Stellungnahme bei einem Besuch in der Provinz Balikesir war die bisher versöhnlichste des türkischen Präsidenten zum Vorfall, der einen heftigen Zorn Moskaus ausgelöst hatte.

Offizielle Entschuldigung verweigert

Die türkische Luftwaffe hatte das russische Kampfflugzeug über syrischem Grenzgebiet abgeschossen. Nach türkischen Angaben war der Kampfjet in den türkischen Luftraum eingedrungen und vor dem Abschuss mehrfach gewarnt worden. Moskau sagt hingegen, das Flugzeug sei über Syrien geflogen, und wirft Ankara eine «geplante Provokation» vor.

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Der Kreml verlangte eine offizielle Entschuldigung. Weil Erdogan diese bisher verweigerte, macht Moskau nun ernst und hat weitreichende Sanktionen verhängt. Präsident Wladimir Putin hat einen entsprechenden Erlass unterzeichnet, wie der Kreml mitteilte.

Putin verordnet Wirtschaftssanktionen

Der Erlass beinhaltet einen umfassenden Importstopp für türkische Waren, Arbeitsverbote von Türken und Sanktionen gegen die Tourismusbranche. Es dürfte dadurch also ein Grossteil der russisch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen betroffen sein.

Putin wies seine Regierung an, eine Liste mit türkischen Waren zu erstellen, deren Einfuhr vorübergehend verboten oder begrenzt werden soll. Türkische Unternehmen müssen dem Erlass zufolge bestimmte, von der Regierung festgelegte Aktivitäten in Russland einstellen. Überdies dürfen russische Unternehmen vom 1. Januar 2016 an vorübergehend keine türkischen Bürger mehr einstellen. Bereits am Freitag hatte der Kreml angekündigt, ab 1. Januar die Visapflicht für türkische Bürger wieder einzuführen.

Tourismusbranche wird besonders leiden

Besonders stark dürfte die Tourismusbranche leiden. Russische Reiseveranstalter können künftig keine Ferienangebote in der Türkei mehr anbieten. Fluggesellschaften müssen zudem auf Charterflüge zwischen Russland und der Türkei verzichten. Die Türkei ist eines der beliebtesten Reiseziele der Russen.

Das türkische Aussenministerium empfiehlt im Gegenzug seinen Staatsbürgern, von allen nicht dringenden Reisen nach Russland abzusehen. Als Grund wurden die Probleme angegeben, mit denen Türken dort im Moment konfrontiert seien.

Erdogan macht Angebot

Erdogan seinerseits erneuerte sein Angebot zu einem persönlichen Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin am Rande der UNO-Klimakonferenz in Paris kommende Woche. «Russland ist so wichtig für die Türkei wie die Türkei für Russland. Beide Länder können es sich nicht leisten, aufeinander zu verzichten.»

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