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Legende: Wladimir Putin an einem Wirtschaftsmeeting in Moskau. Keystone

International EU, Nato oder Russland: Quo vadis, Serbien?

Serbien, dessen Präsident Tomislav Nikolic heute nach Russland reist, pflegt eine enge Beziehung zu Moskau und will doch in die EU. Doch wirtschaftliche Verflechtungen sind für Präsident Putin nicht das Problem. Der Beitritt Serbiens zur Nato wäre viel schlimmer.

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Serbiens Präsident Tomislav Nikolic will Russland als Verbündeten nicht verlieren. Denn ohne Russlands Veto im UNO-Sicherheitsrat hätten die westlichen Mächte die völkerrechtliche Anerkennung des Kosovo längst durchgesetzt, sagt Dusan Reljic von der deutschen Stiftung Wissenschaft und Politik.

Allerdings weiss der Experte auch, dass Serbien diese Unterstützung unter Umständen ohne sein Zutun einbüssen könnte. «Wenn der Westen sich bereit zeigen würde, die Annexion der Krim hinzunehmen, wäre es durchaus möglich, dass Russland Belgrad überzeugen würde, dass es bezüglich der Unabhängigkeit Kosovos keinen Weg gibt, den man zurückgehen kann», meint er.

Angestauter Frust in den Balkanstaaten

Putin ist im Balkan in der Bevölkerung keineswegs so unbeliebt wie im Westen. Seit der Abspaltung von Slowenien und Kroatien und der Bombardierung Serbiens 1999 durch die Nato habe sich in vielen Balkanstaaten, besonders in Serbien, viel Frustration gegenüber dem Westen angehäuft, sagt der Experte. Dadurch habe Putin seinen Status als Gegenspieler des Westens verstärken können. «Putin gilt in Südosteuropa als der, der es dem Westen mal zeigt.»

Dass Serbien der EU beitreten möchte, sei für Putin kein Problem, sagt Reljic. Russland wisse auch, dass die wirtschaftliche Verbundenheit des Landes mit der EU sehr stark ist. Nicht nur Serbien handelt viel mit der EU: 85 Prozent des Exports aller Westbalkanstaaten finden mit der EU statt, vor allem mit Deutschland und Italien.

Die wirtschaftlichen Verflechtungen Serbiens mit der EU störten Putin weit weniger als die geplanten militärischen, so der Experte. Putin wolle nicht, dass die Länder der Region der Nato beitreten, weil dies die Möglichkeiten Russlands, Verbündete oder Sympathisierende in der Region zu finden, zunichtemachen würde.

Allerdings sind in Serbien laut einer Umfrage nur 18 Prozent der Bevölkerung für einen Beitritt zur Nato. «Für einen Natobeitritt sind vor allem ethnische Minderheiten und westlich orientierte Städter», analysiert Reljic. Putin werde daher gar nicht gross eingreifen müssen, um Serbien vom Beitritt zum westlichen Verteidigungsbündnis abzuhalten.

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