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International Familiensynode endet mit Seligsprechung von Paul VI.

Zum Ende der zweiwöchigen Familiensynode im Vatikan hat Franziskus den Reformpapst Paul VI. selig gesprochen. An der Zeremonie nahm auch sein Vorgänger Benedikt XVI. teil. Dieser soll sich während der Sondersynode davor verwahrt haben, von konservativen Kräften vereinnahmt zu werden.

Zum Abschluss der katholischen Familiensynode hat auf dem Petersplatz in Rom eine Messe zur Seligsprechung von Papst Paul VI. stattgefunden. Tausende Gläubige kamen vor dem Petersdom zusammen, um an der Zeremonie mit Papst Franziskus teilzunehmen. Auch dessen Vorgänger Benedikt XVI., Josef Ratzinger, war gekommen, ebenso wie zahlreiche Kardinäle und andere Würdenträger.

Der 87-jährige Ratzinger wurde von seinem Privatsekretär Georg Gänswein begleitet und zu Beginn der Messe von Franziskus persönlich begrüsst. Der 2013 zurückgetretene Papst war seinerzeit von Paul VI. in den Kardinalsstand erhoben worden.

Ratzinger wehrt sich gegen Vereinnahmung

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Wie die italienische Tageszeitung «La Repubblica» berichtet, soll Ratzinger am Rande der Familiensynode Versuchen konservativer Kardinale eine Absage erteilt haben, ihn zu vereinnahmen. «Ich bin nicht der Papst, richtet euch nicht an mich», soll er gemäss gut unterrichteter Quellen an die Adresse derjenigen geantwortet haben, die gegen eine Öffnung der Kirche gegenüber Homosexuellen und Geschiedenen protestieren. Der emeritierte Papst äussere sich nur, um Franziskus zu unterstützen, so die Zeitung weiter.

Paul VI. und der spätere Papst Johannes Paul II. in einer Archivaufnahme
Legende: 1967 erhob Paul VI. (links) Karol Wojtyla, den späteren Johannes Paul II. (1978-2005), in den Kardinalsstand. Keystone/Archiv

Ein nicht unumstrittener Reformer

Paul VI., der in Norditalien geborene Giovanni Battista Montini, stand von 1963 bis 1978 an der Spitze der katholischen Kirche. Er brachte in einer Zeit des Aufbruchs innerkirchliche Reformen weiter voran und führte das von seinem Vorgänger Johannes XXIII. eröffnete Zweite Vatikanische Konzil zu Ende.

Franziskus sieht in Paul VI. eines seiner Vorbilder, besonders wegen dessen Bescheidenheit. Er lobte den Italiener auch als Kirchenerneuerer. So war es Paul VI., der Bischofssynoden einführte.

Gleichwohl war der «Reformpapst» wegen des Verbots der Pille zur Empfängnisverhütung auch umstritten. Für diejenigen Christen, die eine Öffnung der Kirche fordern, ist der Seliggesprochene gerade deshalb kein Vorbild.

Selige und Heilige werden in der katholischen Kirche als Vorbilder christlichen Lebens verehrt. Der Seligsprechung kann eine Heiligsprechung folgen, wenn das dazu erforderliche zweite Wunder nachgewiesen wird. Als erstes Wunder, Voraussetzung für eine Seligsprechung, erkannte die zuständige Kongregation die Heilung eines ungeborenen Kindes von einer eigentlich unheilbaren Krankheit an.

Die Mutter, eine US-Bürgerin, war 2001 dem Rat ihrer Ärzte zu einer Abtreibung nicht nachgekommen. Sie hatte sich im Gebet an den 1978 gestorbenen Papst gewandt und um Hilfe für ihr Ungeborenes gebeten. Das Kind ist inzwischen 13 Jahre alt und offenbar gesund.

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