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International Fifa soll Blatter-Neffe Millionenaufträge zugeschanzt haben

Die Fifa hat für die WM in Russland und Katar millionenschwere Rechte für WM-Ticket-Arrangements ohne Bieterverfahren vergeben. Mitprofiteur: Sepp Blatters Neffe Phillippe Blatter. Anti-Korruptions-Expertin und Fifa-Insiderin Alexandra Wrage sagt, es bestehe der Verdacht der Begünstigung.

Die Vorwürfe um die Fifa werden immer zahlreicher. Der Weltfussballverband hat für die WM in Russland und Katar millionenschwere Rechte für WM-Ticket-Arrangements ohne Bieter-Verfahren vergeben.

Infront soll davon mitprofitiert haben. Die Firma mit Sepp Blatters Neffe Philippe Blatter an der Spitze, profitiert zudem von weiteren lukrativen Verträgen mit der Fifa. So hat der Weltfussballverband 2011 die Vermarktungsrechte im VIP-Segment für WM-Tickets-Arrangements an die Firma Match Hospitality in Zürich vergeben. Dies geschah gänzlich ohne Bieter-Verfahren.

Beteiligt an Match Hospitality ist mit 5 Prozent ebenfalls Infront mit Blatters Neffe Philipp. Infront verkaufte ausserdem Schweizer VIP-Pakete für die WM in Brasilien – im Auftrag von Match und letztlich der Fifa.

Philippe Blatter in Nahaufnahme.
Legende: Die Firma von Sepp Blatters Neffe Philippe Blatter profitiert offenbar von lukrativen Verträgen mit der Fifa. Keystone

Die international anerkannte Anti-Korruptions-Expertin Alexandra Wrage kritisiert solche Geschäfte. Wrage kennt die Fifa. Sie trat 2013 aus dem Fifa-Reformkomitee aus Protest gegen den Reform-Unwillen zurück.

Wrage zur «Rundschau»: «Man kann Bevorteilungen und Vetternwirtschaft nur begegnen, wenn man einen rigorosen, transparenten Bieterprozess hat. Und wenn das nicht der Fall ist, befeuert das den Verdacht, dass es um Begünstigung geht. »

Infront: «Nepotismus-Vorwurf unberechtigt»

Infront-Pressechef Jörg Polzer schreibt zu den Vorwürfen: «Aus unserer Sicht ist der Vorwurf des Nepotismus seit jeher unberechtigt. Philippe Blatter ist weder direkt in die Verhandlungen der entsprechenden Verträge noch in das operative Fifa-Geschäft involviert.»

Auch die Fifa selbst lehnte ein Interview ab. Fifa-Sprecherin Delia Fischer: «Wir überprüfen fortwährend unsere Strategien und treffen Massnahmen, um unsere Arbeit wo nötig zu verbessern.»

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