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International Franzosen setzen eindrucksvolles Zeichen gegen den Terror

Es war die grösste Kundgebung in Frankreich seit dem Zweiten Weltkrieg: Hunderttausende Menschen haben in Paris der Opfer der islamistischen Anschläge der letzten Woche gedacht. Angeführt wurde der Zug von Staatspräsident François Hollande, der den Hinterbliebenen Trost zusprach.

In einer der grössten Kundgebungen in der französischen Geschichte haben Hunderttausende Menschen in Paris der Opfer der islamistischen Anschläge der vergangenen Woche gedacht. Der Platz der Republik im Stadtzentrum war lange vor Beginn des Gedenkmarsches, an dem auch Dutzende Staats- und Regierungschefs teilnahmen, überfüllt.

Angeführt wurde der Gedenkzug vom französischen Staatspräsidenten Francois Hollande. «Paris ist heute die Hauptstadt der Welt», sagte er in einer Kabinettssitzung vor Beginn des «Republikanischen Marschs». «Unser ganzes Land wird aufstehen und sich von seiner besten Seite zeigen.»

Worte der Trauer von Sommaruga

An Hollandes Seite waren untergehakt unter anderem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zu sehen – alle in schwarz gekleidet. Auch die Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga nahm an dem Marsch teil und kondolierte François Hollande.

Insgesamt hatten sich 44 Staats- und Regierungschefs angesagt, unter ihnen der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu, Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon.

Das französische Fernsehen sprach von der grössten Kundgebung in Paris seit dem Ende zweiten Weltkriegs. «Ich bin hier, um zu zeigen, dass die Terroristen nicht gewonnen haben», sagte die 34-jährige Franko-Marokkanerin Zakaria Moumni.

Berührende Geste

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Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat sich beeindruckt gezeigt vom Solidaritätsmarsch in Paris. Sie sei «persönlich berührt». Alle Spitzenpolitiker seien «persönlich hingestanden, um unsere gemeinsamen Werte zu verteidigen», so Sommaruga. «Das war sehr eindrücklich.»

«Im Gegenteil sie bringen die Menschen aller Religionen zusammen». Auf einem handgeschriebenen Plakat war ein Zitat von Thomas Jefferson zu lesen: «Unsere Freiheit beginnt mit der Freiheit der Presse».

Französische Militärinterventionen als Motiv

Neben französischen wurden zum Gedenken an die bei der Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt umgekommenen Menschen auch israelische Flaggen geschwenkt. Auf Transparenten hiess es: «Freiheit – Wir sind deinetwegen hier» oder «Charlie Akbar» – in Anspielung auf das islamische Glaubensbekenntnis «Allah ist gross». Der Marsch ging am Abend ohne Zwischenfälle zu Ende. In Paris hatten sich bis zu 1,5 Millionen Menschen an der Demonstration beteiligt. Landesweit waren es gar 3,7 Millionen.

Fast zeitgleich wurde im Internet ein Bekennervideo eines der Attentäter veröffentlicht. Darin erklärt er, die Anschläge auf das Satire-Blatt «Charlie Hebdo» und einen jüdischen Supermarkt seien koordiniert geplant worden.

Bei den Angriffen waren 17 Menschen getötet worden, auch die drei Attentäter wurden erschossen. Weiter heisst es, die Anschläge auf den jüdischen Supermarkt und die Satire-Zeitschrift «Charlie Hebdo» seien wegen der französischen Militärinterventionen im Ausland gerechtfertigt.

Zum Live-Ticker

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Hunderttausende Menschen sind aus Protest gegen terroristische Gewalt durch die Strassen von Paris gezogen – darunter über 40 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt. SRF News Online hat in einem Live-Ticker darüber berichtet.

In dem Video bekennt sich Coulibaly, der auch für die Ermordung einer Polizistin verantwortlich gemacht wird, zur IS-Miliz und ruft alle Muslime in Frankreich auf, seinem Beispiel zu folgen.

Informationen effizienter weitergeben

Der Präsident des jüdischen Dachverbandes Crif, Roger Cukierman, sagte nach einem Treffen mit Hollande, jüdischen Einrichtungen seien extra Schutzmassnahmen zugesichert worden.

So würden Schulen und Synagogen notfalls von der Armee geschützt. Frankreich hat neben der grössten muslimischen auch die grösste jüdische Gemeinde in Europa. Rund 550'000 Juden leben in Frankreich. Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl anti-semitischer Vorfälle mehr als verdoppelt.

Als Konsequenz aus den Anschlägen wollen die EU-Staaten den Austausch über die Reisebewegungen von Dschihadisten verbessern. Im Schengener Informationssystem soll etwa künftig eingetragen werden, wenn ein mutmasslicher islamistischer Kämpfer aus Europa die Aussengrenzen überschreitet und etwa aus Syrien und den Irak zurückkehrt, wie aus einer Erklärung der Innenminister in Paris hervorgeht.

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