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International Früherer UBS-Banker stellt sich in den USA

Seit gut zwei Jahren steht der frühere UBS-Manager Martin Lack im Fokus der US-Behörden. Der Vorwurf: «Verschwörung zur Steuerhinterziehung». Konkret: Lack soll reichen Amerikanern geholfen haben, ihr Geld vor dem Fiskus zu verstecken. Nun ging der ehemalige Banker in die Offensive.

Ein wegen Steuerdelikten in den USA angeklagter früherer UBS-Banker hat sich Mitte Oktober den US-Ermittlungsbehörden gestellt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg ist der ehemalige Banker Martin Lack inzwischen gegen eine Kaution von 750'000 Dollar wieder auf freiem Fuss. Mit Zustimmung der Behörden sei er inzwischen wieder in die Schweiz zurückgekehrt.

Lack, der inzwischen als selbstständiger Anlageberater arbeitet, wurde am Dienstag vergangener Woche einem Richter am Bundesgericht für den südlichen Distrikt von Florida vorgeführt. Der Prozess gegen ihn ist auf den 25. November in Fort Lauderdale in Florida angesetzt.

Gelder zur Basler Kantonalbank geleitet

Die Anklage gegen Lack datiert aus dem Jahr 2011. Die Behörden in den USA werfen ihm vor, reichen Amerikanern beim Hinterziehen von Steuern geholfen zu haben. Das tat er gemäss den Gerichtsunterlagen von den frühen 1990er Jahren bis 2010.

Bis 2003 leitete Lack das Nordamerikageschäft der UBS. Anschliessend wurde er unabhängiger Anlageberater. In dieser Funktion soll er gemäss der Anklage beim Verschieben von unversteuerten Geldern zur Basler Kantonalbank geholfen haben, nachdem die UBS 2008 undeklarierte Konten geschlossen hatte. Die Basler Kantonalbank ist eine von 14 Schweizer Banken, gegen die in den USA eine Strafuntersuchung eingeleitet wurde.

Zudem sollen Lack und ein Partner US-Steuerhinterziehern von einer Selbstanzeige abgeraten haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Verschwörung zur Steuerhinterziehung vor. Dafür drohen bis zu fünf Jahre Haft und eine Geldstrafe bis 250'000 Dollar. Lacks Partner wurde bereits zu fünf Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

Ex-UBS-Topmanager in Italien in Haft

Lack ist nicht der einzige Schweizer Banker im Visier der US-Behörden. Erst am vergangenen Sonntag war in Italien der frühere Vermögensverwaltungschef der UBS, Raoul Weil, festgenommen worden. Gegen ihn lag ein internationaler Haftbefehl der USA vor.

Ein Auslieferungsverfahren läuft. Eine Entlassung des Ex-Bankers auf Kaution ist bis zum Entscheid des italienischen Justizministeriums nicht möglich.

Strafmilderung durch Ausplaudern

Die US-Behörden haben seit 2009 über 30 Bankangestellte oder Finanzberater wegen illegaler Offshore-Geschäfte angeklagt. Weil ist der bisher Ranghöchste von ihnen. Die meisten Angeklagten erklären sich jeweils schuldig und kooperieren mit den Behörden.

Erst Mitte August tat das ein Schweizer Anwalt in New York. Er war ebenso wie der ehemalige Leiter des Privatkundengeschäfts der Bank Frey angeklagt. Der Jurist war zeitweise Partner einer Zürcher Anwaltskanzlei, der auch Markus Frey angehörte, gleichzeitig Verwaltungsratspräsident der Bank Frey.

Diese Bank steht ebenfalls im Visier der US-Ermittler, weil sie 2009 nach der heissen Phase im Steuerstreit zwischen den USA und der grössten Schweizer Bank Gelder von UBS-Kunden am Fiskus vorbeigeschleust haben soll.

Die Generalversammlung der Bank beschloss jüngst, die Geschäftstätigkeit einzustellen. Frey ist nach der Privatbank Wegelin das zweite Institut, das wegen seiner Geschäfte in den USA die Segel streicht.

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