In der spanischen Hauptstadt Madrid versammelten sich am Samstag laut Angaben der Organisatoren eine halbe Million Menschen zum «Marsch gegen sexistische Gewalt». Zur Teilnahme hatten Dutzende Frauen-Gruppen und andere Organisationen aufgerufen. Die wichtigsten Parteien des Landes unterstützen die Kundgebung.
Die Menschen forderten die Regierung auf, die Bekämpfung der Gewalt zu ihrer Sache zu machen. Neben besseren Gesetzen würden auch Massnahmen benötigt, die den Opfern und deren Kindern die soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Erholung erleichtern, sagten Rednerinnen und Redner an der Hauptkundgebung auf der Plaza de España.
Gewalt durch «Machokultur»
Nach Zahlen der Organisatoren der Kundgebung forderte die Gewalt gegen Frauen in Spanien in den 20 Jahren seit 1995 mehr als 1300 Menschenleben. Das Problem der von der «Machokultur» stark geförderten Gewalt werde nicht kleiner, in diesem Jahr habe es bereits 85 Tote gegeben, hiess es. «Machismus tötet! Wir dürfen nicht ein einziges Opfer mehr zulassen. Basta!», rief eine Rednerin, Ángela González, deren Tochter vom Ehemann getötet wurde.