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International IS-Miliz nimmt kurdisches Hauptquartier in Kobane ein

Es ist eine Entscheidungsschlacht, da sind sich die Beobachter einig. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit setzt die Terrormiliz IS in Kobane zur endgültigen Vernichtung des kurdischen Widerstands an. Ihr Plan liegt auf der Hand: Kobane von der Aussenwelt abzuschneiden.

Die letzte grosse Schlacht um die syrische Kurdenstadt Kobane ist voll entbrannt. Nach Angaben kurdischer Aktivisten hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit massiven Angriffen auf eine wichtige Verbindungsstrasse zur türkischen Grenze begonnen.

Terrorkämpfer haben sämtliche Kräfte mobilisiert

Die Terroristen in ihren schwarzen Kampfmonturen versuchen mit aller Härte, die letzte Kurdenbastion in der Region gänzlich von der Aussenwelt abzuschneiden.

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Laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte haben die Islamisten dafür sämtliche Kräfte in Bewegung gesetzt. Die Dschihadisten haben die Stadt bereits von drei Seiten umstellt. Nach tagelangen Kämpfen hätte sie rund 40 Prozent der umkämpften Stadt unter ihre Kontrolle gebracht.

200 Kurden sterben im Kampf

Laut Aktivisten eroberten die Dschihadisten unter anderem mehrere Gebäude der Sicherheitskräfte, das Hauptquartier der lokalen kurdischen Verwaltung sowie das Gefängnis nahe dem Zentrum der Ortschaft.

Die Beobachter berichten, die Dschihadisten würden in Ostkobane mit Motorrädern Waffennachschub zu seinen Kämpfern bringen, um die lebenswichtige Versorgungsroute der Kurden zu kappen.

Ein kurdischer Aktivist namens Farhad al-Shami in der Ortschaft sagte am Telefon, die Dschihadisten hätten die Strasse am frühen Morgen unter massiven Beschuss genommen. Seinen Informationen nach starben rund 200 kurdische Kämpfer, seit am Montag der IS in die strategisch wichtige Grenzstadt eingedrungen ist.

UNO-Sondergesandte spricht von neuem «Srebrenica»

Der UNO-Sondergesandte für Syrien hat angesichts der prekären Lage vor einem Massaker an Zivilisten gewarnt. Zwischen 500 und 700 Zivilisten, überwiegend alte Menschen, seien derzeit noch in Kobane, sagte Staffan de Mistura in Genf. Sollte Kobane in die Hände von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) fallen, drohe ein Blutbad.

Neben den Menschen in der Stadt befänden sich zwischen 10'000 und 13'000 Menschen im Grenzgebiet zwischen Syrien und der Türkei, die ebenfalls gefährdet seien. De Mistura erinnerte an die Massaker während des Balkankrieges – besonders in Srebrenica, wo 1995 etwa 8000 Menschen getötet wurden. «Dort ist Srebrenica», sagte er mit Blick auf die Situation in Kobane.

Türkei immer mehr in Bedrängnis

Sollte der IS Kobane erobern, hätten die sunnitischen Extremisten einen durchgängigen Grenzstreifen zur Türkei unter ihrer Kontrolle. In Syrien und im Irak haben sie seit Juni in weiten Landstrichen die Macht inne. Im Irak sind es vor allem grosse Teile der von Sunniten bewohnten Gebiete im Norden und in der westirakischen Provinz Anbar.

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