Wenn sich der Verdacht erhärten sollte, wäre es ein weiterer heftiger Rückschlag für das Projekt Hauptstadtflughafen: Der Technikchef des Berliner Hauptstadtflughafens ist beurlaubt worden. Medienberichten zufolge wird gegen ihn wegen des Verdachts der Bestechlichkeit ermittelt.
Der Verdächtige hat sich noch nicht geäussert. Er ist derjenige, der die Probleme mit der Entrauchungsanlage an dem Airport lösen sollte.
Verdächtiger soll Vorteile gefordert haben
«Nach unserem bisherigen Erkenntnisstand geht es um rund eine halbe Million Euro Bestechungsgeld», sagte Flughafenchef Hartmut Mehdorn. Die Flughafengesellschaft hatte den Fall am Dienstag publik gemacht, ohne jedoch zu sagen, gegen wen sich die Vorwürfe richteten.
Der Verdächtige sei für die Auftragsvergabe für den neuen Hauptstadtflughafen zuständig gewesen und soll von einem Auftragnehmer Vorteile gefordert haben, teilte das Unternehmen mit.
Nach Durchsuchungen zog der Flughafen Konsequenzen
Bisher gebe es keine Hinweise auf weitere Korruptionsfälle beim Flughafen. Laut Mehdorn hat sich der Verdacht «nach einem Gespräch mit dem Repräsentanten eines im Bereich der technischen Planung tätigen internationalen Unternehmens ergeben.»
Die Flughafengesellschaft habe abgewartet, «ob die Staatsanwaltschaft einen Anfangsverdacht bestätigen würde». Nach den Durchsuchungen werde das Unternehmen nun «gegen die Beteiligten entsprechende Konsequenzen ziehen».
Der Technikchef wurde im April dadurch bekannt, dass er den kritischen Abschnitt der Entrauchungsanlage mit der internen Nummer 14 «ein Monster» nannte. Um sie zu bändigen, wird die Anlage nun zerlegt. Die nicht funktionierende Brandschutzanlage hat bislang verhindert, dass der neue Flughafen in Betrieb gehen konnte.