Der Münchner NSU-Prozess wird weltweit beachtet, Zschäpe ist mittlerweile eine bekannte Person in den Medien. Zwei Brüder haben die 38Jährige erkannt und schwere Vorwürfe erhoben. Die Staatsanwaltschaft Erfurt leitete in der Folge ein weiteres Ermittlungsverfahren ein.
Es werde dem Anfangsverdacht des versuchten mittäterschaftlichen Mordes nachgegangen, teilte die Erfurter Oberstaatsanwältin mit. Sie bestätigte damit einen Bericht von «MDR Thüringen».
Nach Streit Schüsse abgefeuert
Hintergrund ist ein Streit auf dem Erfurter Bahnhof 1996 zwischen zwei Brüdern sowie zwei Männern und einer Frau. Dabei sollen Schüsse auf die Brüder abgegeben worden sein. Nach dem Auffliegen des rechten Terror-Trios hatten sich die Brüder 2012 beim Bundeskriminalamt gemeldet, weil sie das Trio wiedererkannt haben wollen.
Die Oberstaatsanwältin sprach von einem «äusserst vagen Anfangsverdacht». Auch sei es sehr schwierig, nach der langen Zeit jetzt noch einen Tatnachweis zu führen. Die Brüder hatten nach dem Vorfall vor fast 17 Jahren laut «MDR» aus Angst vor Repressionen durch die rechte Szene keine Anzeige gestellt.
Zschäpe muss sich als einzige Überlebende der Bande ab 6. Mai als Hauptangeklagte im NSU-Prozess in München verantworten. Ihr wird die Mittäterschaft an zehn rassistisch motivierten Morden sowie Anschlägen der Terrorzelle «Nationalsozialistischer Untergrund» (NSU) vorgeworfen.