In Ruanda wird heute Montag ein neues Parlament gewählt. Fast sechs Millionen Wahlberechtigte sind in dem ostafrikanischen Land zu den Urnen gerufen, um die 80 Abgeordneten zu bestimmen. 53 davon werden durch direkte Wahl, die übrigen 27 durch indirekte Wahl an Frauen, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen vergeben.
Acht Parteien treten an, jedoch gehören die meisten davon einer Koalition unter der Regierungspartei Ruandische Patriotische Front (RPF) von Präsident Paul Kagame an.
Kagame ist umstritten
Beobachter erwarten, dass die RPF klar das Rennen machen wird. Kagame, der seit 2000 an der Macht ist, gilt einerseits als sehr fortschrittlicher Staatschef, der dem Land nach dem Völkermord zu Stabilität und wirtschaftlichem Aufschwung verholfen hat.
Kritiker werfen Kagame aber seit langem vor, die Opposition zu unterdrücken und undemokratisch zu regieren. In Ruanda waren 1994 beim Völkermord 800'000 Menschen ums Leben gekommen.