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Ein bewaffneter Soldat vor dem Gebäude der Europäischen Kommission in Brüssel.
Legende: Soldaten sollen sensible Bereiche in Belgien schützen, wie hier den Sitz der Europäischen Kommission in Brüssel. Reuters

International Soldaten unterstützen Polizei in Belgien

Rund 300 Soldaten patrouillieren seit Samstagmorgen in Brüssel und Antwerpen. Sie verstärken die Polizei beim Schutz von besonders gefährdeten Einrichtungen. Die Fahndung nach weiteren mutmasslichen Terroristen läuft auf Hochtouren.

Nach der Schiesserei mit islamistischen Rückkehrern in Verviers hat die belgische Regierung die Sicherheitsmassnahmen verstärkt. In Brüssel und Antwerpen patrouillieren seit Samstagmorgen bis zu 300 Soldaten zum Schutz von besonders gefährdeten Einrichtungen.

Gefährliche Rückkehrer

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Zu den Schutzobjekten in den zwei grössten Städten Belgiens gehören jüdische Einrichtungen und Wohnviertel, Botschaften, insbesondere der USA und Israels, Nato- und EU-Einrichtungen sowie das Diamantenviertel Antwerpens. Die Soldaten könnten auch im ostbelgischen Verviers und anderen Orten eingesetzt werden und sollten die Polizei verstärken.

In Verviers waren am Donnerstagabend zwei Terrorverdächtige bei einer Schiesserei mit der Polizei getötet worden.

Einsatz kurzfristig geplant

«Wir haben mit einer Kompanie von 150 Mann begonnen und werden bis zu zwei vollständigen Kompanien einsetzen», sagte Verteidigungsminister Steven Vandeput an einer Medienkonferenz in Brüssel.

Der Einsatz sei kurzfristig in Absprache zwischen dem Innen- und Verteidigungsministerium geplant worden, erklärte Vandeput. Die Truppen operierten unter Führung der Polizei mit einer spezifischen Kontroll- und Kommandostruktur.

Mehr Sicherheit in Europa

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Terror-Warnstufe bleibt erhöht

Die Massnahme gelte bis mindestens kommenden Donnerstag. Dann werde überprüft, ob die zweithöchste Terror-Warnstufe beibehalten werde, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Nach dem Einsatz in Verviers nahm die Polizei bei Razzien im Grossraum Brüssel sowie in Paris insgesamt 15 mutmassliche Extremisten fest. Einige der Verdächtigen sollen erst kürzlich aus Syrien zurückgekehrt sein. Sie sollen Anschläge im grossen Stil geplant haben, etwa auf Polizeiwachen. Bei den Festgenommenen wurden Polizeiuniformen sowie Waffen, Munition, Sprengstoff und hohe Geldsummen sichergestellt.

«Wir wissen nicht, ob es noch mehr gibt, ob es wirklich ein Netzwerk von Terror-Zellen gibt in Belgien und ob sie in den nächsten Tagen angreifen werden», sagte der belgische Innenminister und Vize-Ministerpräsident Jan Jambon dem englischen Nachrichtensender BBC. «Wir müssen nun alle Kräfte einsetzen, die wir haben, um uns zu verteidigen.»

Die Zeitung «La Dernière Heure» schrieb, hinter der Terrorzelle von Dschihadisten stehe ein 27 Jahre alter Belgier marokkanischer Abstammung, der in Syrien gekämpft habe und sich nun in einem anderen Land aufhalte.

Anonyme Beerdigung

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In Reims wurde am Freitag der getöteten Attentäter auf die Satirezeitung «Charlie Hebdo», Saïd Kouachi, anonym beigesetzt, der dort zwei Jahre gelebt hatte. Mit dem anonymen Grab solle verhindert werden, dass der Ort zu einer Pilgerstätte für Fanatiker wird. Der jüngere Bruder Chérif Kouachi soll in Gennevilliers ebenfalls anonym beerdigt werden.

Drahtzieher in Griechenland festgenommen?

Aus Griechenland wird die Festnahme von mindestens vier Verdächtigen gemeldet, die im Zusammenhang mit der Terror-Razzia in Belgien stehen könnte. Es wird noch überprüft, ob unter den Festgenommenen auch der mutmassliche Anführer der Islamistenzelle ist.

Die griechische Anti-Terror-Polizei prüft derzeit, ob der 27-jährige Abdelhamid Abaaoud auch gefasst worden ist. Der belgische Fernsehsender VTM hatte zuvor berichtet, der Belgier marokkanischer Herkunft habe über Telefongespräche aus Griechenland mit den anderen Mitgliedern der Gruppe kommuniziert.

In Marokko 200 Rückkehrer verhaftet

Auch in Marokko kam es zu Festnahmen von mutmasslichen militanten Extremisten. Sicherheitsbehörden zerschlugen nach eigenen Angaben eine Extremisten-Zelle mit Kontakten zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Die acht Mitglieder hätten Kämpfer zum IS geschickt. Ihnen sei dort der Umgang mit Waffen und die Herstellung von Sprengsätzen beigebracht worden. Sie sollten nach ihrer Rückkehr in ihrer Heimat Anschläge verüben, teilte das marokkanische Innenministerium mit.

Fast 2000 Marokkaner haben nach Informationen aus Sicherheitskreisen in Syrien und dem Irak an der Seite des IS gekämpft. Rund 200 seien in ihre Heimat zurückgekehrt, und sämtliche von ihnen seien verhaftet worden – zumeist bei ihrer Ankunft mit dem Flugzeug, hiess es weiter.

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