Die Lokomotive des am Dienstag in der US-Stadt Philadelphia entgleisten Zuges wurde vor dem Unfall möglicherweise von einem Objekt getroffen. Die Bundespolizei FBI untersucht eine Stelle an der Fensterscheibe, die auf einen Einschlag hindeuten könnte.
Zugleich gehen die Behörden Hinweisen nach, denen zufolge ein zweiter Zug fast zur gleichen Zeit ebenfalls von einem Projektil getroffen worden sein könnte, teilte ein Vertreter der Nationalen Transportsicherheitsbehörde NTSB in Philadelphia mit.
Nach Informationen des Senders CNN gibt es ausserdem Berichte über einen Einschlag in einem dritten Zug. Alle Vorfälle ereigneten sich innerhalb von etwa 30 Minuten und im Raum Philadelphia.
Lokführer durch Einschlag abgelenkt?
Beim Unfall am Dienstag waren acht Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden. Nach Erkenntnissen der Ermittler fuhr der Zug 188 der Gesellschaft Amtrak mit viel zu hohem Tempo in eine Kurve und entgleiste danach.
Nach Angaben von NTSB-Vertreter Robert Sumwalt schilderte eine Schaffnerin an Bord des Unglückszuges am Freitag, dass sie kurz vor dem Unfall per Radio eine Kommunikation zwischen dem Lokführer des Amtrak-Zuges und dem eines Nahverkehrszuges mitgehört habe. Darin hätten beide von einem Einschlag in den Windschutzscheiben ihrer Züge berichtet.
Experten zufolge könnte der mögliche Einschlag den Lokführer so abgelenkt haben, dass er das Tempo des Zuges vor der Kurve nicht rechtzeitig drosselte. Der Amtrak-Lokführer selbst hat ausgesagt, dass er sich an die Ereignisse kurz vor dem Unfall und an das Unglück selbst nicht erinnern könne.