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Menschen stehen vor zerstörtem Haus.
Legende: Autobomben-Explosion in Bagdad: Der IS bekannte sich zum Anschlag vom 12. Januar diesen Jahres. Keystone

International Wie der IS im Irak Terror verbreitet

Öffentliche Hinrichtungen, Sklaverei, gezielte Verfolgung: Die Extremisten des Islamischen Staats verbreiten systematisch Terror im Irak. Ein neuer UNO-Bericht spricht nun von Verbrechen gegen die Menschlichkeit – und sogar Völkermord.

18'800 Zivilisten sind seit Anfang 2014 im Irak-Konflikt getötet worden, mehr als 36'000 wurden verletzt. Gut 3,2 Millionen Menschen sind im Irak in ihrem eigenen Land auf der Flucht. Dies zeigt ein neuer Bericht, den der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte und die UNO-Unterstützungsmission für den Irak veröffentlichten. Für viele Tötungen wird darin die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich gemacht.

Der IS verbreite systematisch Terror. So würden Menschen öffentlich hingerichtet: Geköpft, von Bulldozern überfahren, bei lebendigem Leibe verbrannt oder von Dächern von Gebäuden geworfen. «Diese Taten könnten in einigen Fällen Kriegsverbrechen darstellen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und möglicherweise Völkermord», heisst es in dem UNO-Bericht.

Auch andere Akteure töten Zivilisten

Der IS verfolge nach Informationen der UNO-Experten gezielt Zivilisten wie Regierungsmitarbeiter, Ärzte oder Journalisten. In Mossul habe die Miliz zudem bis zu 900 Kinder entführt, um sie religiösem und militärischem Training zu unterwerfen. In anderen Fällen missbrauche der IS Frauen und Kinder als Sexsklaven.

In dem Konflikt zwischen Regierungstruppen, kurdischen Einheiten und dem IS gehen aber nicht alle Verbrechen auf das Konto der Terrormiliz. Auch irakische Sicherheitskräfte, alliierte Milizen und kurdische Peschmerga-Einheiten hätten Zivilisten entführt oder getötet, heisst es im Bericht. «Er zeigt deutlich», so UNO-Menschenrechtskommissar Said Raad al-Hussein, «welchen Dingen irakische Flüchtlinge zu entkommen versuchen, wenn sie nach Europa und in andere Regionen fliehen».

Neben den tausenden Gewaltopfern seien auch zahllose Menschen durch Mangel an Wasser, Nahrung oder medizinischer Versorgung ums Leben gekommen, so Al-Hussein.

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