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International Zyperns Staatspräsident in Bedrängnis

Die zyprische Staatsanwaltschaft prüft Berichte, wonach Unternehmen nach Insider-Warnungen vor Zwangsabgaben auf Bankeinlagen rechtzeitig hohe Summen ins Ausland schafften. Ist auch die Familie des Staatspräsidenten involviert?

Griechische Medien berichteten von 136 Firmen. Unter ihnen soll nach einem unbestätigten Bericht der zyprischen kommunistischen Oppositionszeitung «Charavgi» auch die Familie eines Schwiegersohns von Staatspräsident Nikos Anastasiadis sein.

Untersuchungen laufen

Die Firma A. Loutsios and Sons Ltd. soll wenige Tage vor der Schliessung der Banken Zyperns 21 Millionen Euro nach Grossbritannien überwiesen haben. Das Unternehmen bestätigte die Überweisung, es dementierte aber, dass es Informationen aus dem Präsidentenamt erhalten habe. Die Firma habe im Rahmen ihrer normalen Tätigkeit das Geld überwiesen.

Zyperns Präsident Nikos Anastasiadis
Legende: Zyperns Präsident Nikos Anastasiadis: Warnte er Verwandte vor Abgabe? Keystone

Damit sollten zwei Immobilien in Griechenland sowie ein Haus auf Zypern gekauft werden, das dem griechischen Staat gehört. Das Unternehmen habe weiterhin mehrere Millionen Euro auf seinen Konten bei zyprischen Banken gelassen und dadurch – wie viele andere Zyprer – hohe Verluste erlitten. Dies beweise, dass die Firma keine Informationen hatte, hiess es unter anderem in einer Erklärung des Unternehmens.

Präsident Anastasiadis sagte, es handle sich um einen Versuch der Opposition, ihn zu verleumden. Er kündigte gleichzeitig an, es werde Untersuchungen geben. Niemand solle verschont werden.

Schwierig zu beweisen

Nach Einschätzung von Analysten deuten die Aktivitäten vieler Unternehmen auf Insider-Informationen hin. Dies sei aber nicht weiter verwunderlich. In den Wochen vor der Entscheidung der Eurogruppe hatte es wiederholt Erklärungen von einflussreichen EU- Politikern gegeben, die von einer Einbeziehung der Bankkunden für die Rettung der Banken sprachen.

In Unternehmerkreisen sei das längst ein allen bekanntes Geheimnis gewesen. «Die Alarmglocken läuteten schon lange in den Büros der Reedereien in der Hafenstadt Limassol. Zudem wird es sehr schwierig sein, Beweise für alle diese Gerüchte zu finden», sagte der Leiter einer der grössten Rechtsanwaltkanzleien der Insel.

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