Zum Inhalt springen
Menschen vor einem zerstörten Haus in Soamlias Hauptstadt Mogadischu
Legende: Fehlende Ernährungssicherheit erzeugt Kriege, die wiederum Flüchtlinge erzeugen – wie hier in Somalia. (Archivbild) Reuters

Neue UNO-Studie Hunger = Konflikte = Migration

Eine neue UNO-Studie belegt den Zusammenhang zwischen Not und Flucht. Und sie zeigt: Die Zahl der Migranten war 2015 auf einem Rekordhoch.

  • Hunger ist nach einer Studie des UNO-Welternährungsprogramms WFP ein Hauptgrund für die weltweite Flucht von Menschen.
  • Fehlende Ernährungssicherheit sei wesentlich für den Ausbruch und die Intensität von Konflikten verantwortlich, was wiederum die Flucht von Menschen verstärke, heisst es in der Studie.

«Wenn wir verstehen, was die Menschen zur Flucht zwingt, finden wir eher Lösungen, um ihr Leiden zu beenden», sagte WFP-Direktor David Beasley.

Nimmt der Hunger in einer Bevölkerung um einen Prozentpunkt zu, dann würden als Folge 1,9 Prozent in die Migration getrieben, heisst es in der Studie «Wurzel des Exodus': Ernährungssicherheit, Konflikte und internationale Migration». Mit jedem weiteren Konfliktjahr steige die Zahl der Flüchtenden.

Der UNO-Bericht empfiehlt der internationalen Gemeinschaft dringend, in die Bekämpfung von Hunger und die Verbesserung der Lebensumstände der Menschen vor Ort zu investieren, um die Migration einzudämmen.

Rekordzahl an Migranten

Im Jahr 2015 stieg die Zahl der Migranten nach UNO-Angaben weltweit auf ein Rekordhoch von 244 Millionen Menschen. Das sind etwa drei Prozent der Weltbevölkerung. Es entspricht einem Plus um mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 2000. Die grosse Mehrheit der Migranten bleibt in ihrer Region: So bewegen sich neun von zehn Afrikanern innerhalb Afrikas, und 80 Prozent der asiatischen Migranten bleiben in Asien.

Die meisten Flüchtlinge wollen ihre Heimat nicht verlassen, wie die Studie belegt. Fast 80 Prozent der befragten syrischen Familien beispielsweise waren zunächst innerhalb ihres Landes geflüchtet. Und fast jeder Syrer wünscht sich demnach, in seine Heimat zurückkehren zu wollen, sobald sich die Situation dort stabilisiert habe.

Meistgelesene Artikel