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Tod durch Autobombe Zehn Festnahmen nach Mord an maltesischer Journalistin

  • Nach dem Mord an einer Journalistin und Bloggerin auf Malta sind zehn Verdächtige festgenommen worden.
  • Das Mordopfer Daphne Caruana Galizia war am 16. Oktober mit einer Autobombe getötet worden.
  • Sie war bekannt für ihre investigativen journalistischen Arbeiten und hatte sich öffentlich kritisch gegen die Regierung geäussert.

Acht Malteser seien am Montagmorgen in einem gemeinsamen Einsatz an verschiedenen Orten gefasst worden, sagte Maltas Premierminister Joseph Muscat.

Wieso die Finnen?

Sie würden verdächtigt, den Anschlag mit einer Autobombe durchgeführt zu haben. Ob sie auch die Auftraggeber waren, ist unklar. «Ich habe eine klare Vorstellung, was sie getan haben und wer sie sind, aber ich kann zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Informationen bekannt geben», so Muscat. Später twitterte er, dass zwei weitere Verdächtige festgenommen worden seien.

Die Verdächtigen müssen nun innerhalb der nächsten 48 Stunden befragt werden.

Sie seien bereits eine Zeit lang beobachtet worden, fügte Muscat hinzu. An den Ermittlungen seien das FBI, Europol und finnische Sicherheitsbehörden beteiligt gewesen. Warum die Finnen involviert waren, war zunächst unklar. Einige der Verdächtigen sollen polizeibekannt gewesen sein. Die Regierung hatte eine Million Euro Belohnung für Hinweise auf die Täter ausgesetzt.

Augenzeugen in dem Ort Marsa berichteten der Zeitung «Times of Malta», die Festgenommenen seien auf den Boden geworfen worden. Militär und Polizei hätten die Gegend morgens abgeriegelt.

Zweifel an Maltas Rechtsstaatlichkeit

Unter anderem recherchierte die Journalistin und Bloggerin Daphne Caruana Galizia zu Vorwürfen in den «Panama Papers», die sich gegen den sozialdemokratischen maltesischen Regierungschef Muscat und dessen Frau richteten. An den Ermittlungen zu ihrer Ermordung ist auch Europol beteiligt.

Die Bloggerin war am 16. Oktober in der Nähe ihres Hauses auf der Mittelmeerinsel mit ihrem Auto in die Luft gesprengt worden. Der Anschlag hatte das kleine EU-Land geschockt und auch international Wellen geschlagen.

Auf Malta kam es zu Protesten gegen Korruption und gegen eine Unterwanderung des politischen Systems durch Kriminelle. Es war von einem «Mord im Stile der Mafia» die Rede. Zuletzt meldeten EU-Parlamentarier Zweifel an der Einhaltung europäischer Grundwerte in Malta an. Die Rechtsstaatlichkeit sei in dem kleinsten EU-Land in Gefahr

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