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Nikki Haley zieht sich nach Siegeszug von Donald Trump zurück
Aus Tagesschau vom 06.03.2024.
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US-Vorwahlen 2024 So verlief der Super Tuesday

Nach ihrer Serie von Niederlagen zieht sich Nikki Haley aus dem Rennen zurück und macht den Weg frei für Trump.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat seinen Siegeszug am Super Tuesday fortgesetzt und ist im Kampf der Republikaner um die Präsidentschafts­kandidatur nicht mehr aufzuhalten zu sein. Bei dem Vorwahl-Marathon in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten zementierte der 77-Jährige seine Spitzenposition.

Seine letzte parteiinterne Konkurrentin Nikki Haley verbuchte einen symbolischen Erfolg und gewann in Vermont. Nach diesen letzten Niederlagen zog sich die 52-Jährige aus dem parteiinternen Rennen zurück. «Ich bin voller Dankbarkeit für die überwältigende Unterstützung, die wir von überall aus diesem grossartigen Land erhalten haben», sagte die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen dort vor Anhängern. Aber jetzt sei es an der Zeit, aus dem Wahlkampf auszusteigen.

Damit kommt es im US-Wahlkampf zu einer Neuauflage des Duells zwischen Trump und dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden, der bei der Wahl am 5. November erneut antreten will und in seiner Partei keine echte Konkurrenz hat.

Nötige Delegiertenstimmen für Trump in Reichweite

Der Super Tuesday gilt als wichtige Etappe im Rennen um die Präsidentschafts­kandidatur. Denn mehr als ein Drittel der Delegiertenstimmen waren allein an diesem Tag zu vergeben.

Um beim Nominierungsparteitag Mitte Juli offiziell die Kandidatur für das Weisse Haus zu bekommen, fehlen dem 77-Jährigen nur noch wenige Delegiertenstimmen – von insgesamt 2429 Delegierten muss der Republikaner mindestens 1215 hinter sich versammeln. Diese Zahl dürfte er in den weiteren Vorwahlen im März zügig erreichen.

Faktencheck: Trump und die Unwahrheiten

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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump wiederholte am Dienstagabend in seiner Rede zum Super Tuesday vor seinen Anhängern «viele seiner üblichen Unwahrheiten». CNN hat seine Behauptungen überprüft:

  • Trump behauptete fälschlicherweise, seine Regierung habe eine «571-Meilen-Mauer gebaut» – laut Grenzschutzbehörde sind es jedoch rund 372 Meilen. Dabei handelt es sich nicht um eine Mauer, sondern um einen Stahlzaun. Zudem wurde schon unter früheren Regierungen mit dem Bau eines Zauns begonnen.
  • Trump behauptete fälschlicherweise, die Vereinigten Staaten seien «energieunabhängig», obwohl das Land nie aufgehört hat, ausländisches Öl zu importieren.
  • In einer offensichtlichen Anspielung auf die zahlreichen Gerichtsverfahren, mit denen er konfrontiert ist, behauptete Trump ohne Beweise, dass «wir ein Land haben, in dem ein politischer Mensch Waffen gegen seinen politischen Gegner einsetzt», was aber nie passiert ist.
  • Als er über den Rückzug der Vereinigten Staaten aus Afghanistan sprach, behauptete Trump ausserdem: «Wir haben brandneue, wunderschöne Ausrüstung im Wert von 85 Milliarden Dollar zurückgelassen – Jets und Panzer und alles, was man sich vorstellen kann – Schutzbrillen, Nachtsichtgeräte.»
  • Trump lobte die Wirtschaft während seiner Amtszeit und sagte, es sei «die beste Wirtschaft gewesen, die unser Land je hatte».

Interessant ist nun, wohin sich Haleys Wählerinnen und Wähler wenden werden. Die ehemalige Gouverneurin von South Carolina gilt als politisch gemässigter und hatte im Vorwahlkampf auf vereinende Worte gesetzt. Die republikanische Wählerbasis liess sich so aber nicht mobilisieren.

US-Präsident Biden liess es sich nicht nehmen, unmittelbar nach Haleys Rückzug um ihre Unterstützer zu werben. Trump habe deutlich gemacht, dass er diese nicht wolle, teilte der Demokrat am Mittwoch mit. In seinem Wahlkampf gebe es hingegen Platz. «Ich weiss, dass wir in vielem nicht einer Meinung sind», so Biden. Aber in den grundlegenden Fragen der Bewahrung der US-Demokratie, des Eintretens für die Rechtsstaatlichkeit, des Umgangs miteinander mit Anstand, Würde und Respekt, oder des Schutzes der Nato könne man eine gemeinsame Basis finden.

Trump warb seinerseits um die Anhänger seiner Parteikollegin Haley, die er zuvor wiederholt dazu aufgerufen hatte, aus dem Rennen auszusteigen.

Kein makelloser Durchmarsch für Biden

Ähnlich wie für Trump war der Super Tuesday auch für Biden nicht ein makelloser Durchmarsch. In Amerikanisch-Samoa setzte er sich nicht gegen den Unternehmer Jason Palmer durch. Das Ergebnis spielt kaum eine Rolle. In dem Aussengebiet im Südpazifik waren nur sechs Delegiertenstimmen zu holen. Für Biden dürfte es dennoch ein Ärgernis sein.

Joe Biden spricht ins Mikrophon.
Legende: Auch für Joe Biden war der Super Tuesday nicht makellos. Keystone/ /JIM LO SCALZO

Am Wahlabend warnte Biden in einer Mitteilung vor seinem Konkurrenten: «Donald Trump hat geschworen, vom ersten Tag an ein Diktator zu sein». Der 81-Jährige muss zwar aus seiner Partei keine Konkurrenz im Rennen um die Kandidatur fürchten, steht jedoch immer wieder wegen seines hohen Alters in der Kritik – auch seine Beliebtheitswerte sind im Keller.

Unentschlossene Wähler in Minnesota stemmen sich gegen Biden

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Im Bundesstaat Minnesota ist es möglich, bei der Wahl eines demokratischen Kandidaten – zum Beispiel Joe Biden – auch die Option «unentschlossen» anzukreuzen. Nach Auszählung von knapp 90 Prozent der Wahlzettel gehörten 19 Prozent in ebendiese Kategorie. Damit hat die Bewegung, die Präsident Bidens Haltung zu Israel hinsichtlich des Kriegs im Nahen Osten ablehnt, in Minnesota trotz einer hastig organisierten und mit geringen Mitteln durchgeführten Kampagne einen beträchtlichen Anteil erhalten. Es reicht sogar, um Delegiertenstimmen zu gewinnen.

Die Zahl der Proteststimmen in Minnesota deutet gemäss der «New York Times» darauf hin, dass sich die Unzufriedenheit über Bidens Haltung zum Gaza-Krieg nicht nur unter muslimischen Amerikanern, sondern auch unter progressiven und jüngeren Wählerinnen und Wählern verbreitet hat.

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Archiv: Trump vs. Biden – das Beste, was die USA zu bieten haben?
Aus Club vom 05.03.2024.
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SRF 4 News, 06.03.2024, 7 Uhr ;

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