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Wegen Übergriffsvorwürfen Gérard Depardieu wird wegen sexueller Gewalt verhört

  • Der französische Schauspieler Gérard Depardieu muss sich im Oktober vor Gericht verantworten.
  • Der Pariser Staatsanwaltschaft zufolge wird er angeklagt wegen mutmasslicher sexueller Übergriffe in zwei Fällen im September 2021 bei Dreharbeiten zu dem Film «Les volets verts».
  • Depardieu ist am Montag zum Verhör geladen worden und war zeitweise in Polizeigewahrsam.

Die neuerlichen Vorwürfe gegen den preisgekrönten Darsteller reihen sich in eine Serie von Anschuldigungen, die teils auch anonym vorgebracht wurden und nicht in allen Fällen auf dem Schreibtisch von Ermittlerinnen und Ermittlern landeten. 2018 hatte die Schauspielerin Charlotte Arnould Depardieu verklagt. Seit 2020 wird in diesem Fall wegen Vergewaltigung ermittelt.

Porträt eines älteren Mannes mit dunkelblondem Haar und Lederjacke vor blauem Hintergrund mit weissem Logo
Legende: Der Schauspieler habe die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen bestritten, sagte Depardieus Anwalt. REUTERS/Stefanie Loos

Depardieu bestreitet die Vorwürfe vollständig. In einem in der Zeitung «Le Figaro» im Herbst veröffentlichten Brief bezeichnete er sich als Opfer einer «medialen Lynchjustiz» und führte fort: «Ich bin weder ein Vergewaltiger noch ein Raubtier. Ich bin nur ein Mann …».

Auch mehrere Dutzend Künstlerinnen und Künstler – unter ihnen die Schauspielerin Charlotte Rampling und die Musikerin und ehemalige französische First Lady Carla Bruni – betonten, dass die Unschuldsvermutung bei Depardieu ausser Acht gelassen werde. Die Meinungen zu Depardieu und den schweren Vorwürfen, die gegen ihn erhoben werden, gehen in Frankreich auseinander.

Bei vielen sorgte der Darsteller, der in mehr als 200 Filmen mitspielte, erst im Dezember mit Äusserungen in einer Fernsehreportage über seine Reise nach Nordkorea im Jahr 2018 für Entsetzen. Darin gibt er immer wieder frauenfeindliche und fragwürdige Kommentare von sich, bezeichnet Frauen etwa als «grosse Schlampen».

Die damalige Kulturministerin Rima Abdul-Malak veranlasste zu prüfen, ob Depardieu ein Verdienstorden der Ehrenlegion entzogen werden solle. Das geschah letztlich nicht. Der Schauspieler hatte die höchste französische Auszeichnung 1996 erhalten. Den Nationalorden von Quebec und seinen Titel als Ehrenbürger der belgischen Gemeinde Estaimpuis verlor Depardieu. Das Pariser Wachsfigurenkabinett liess seine Figur entfernen.

SRF 4 News, 29.4.2024, 14:00 Uhr ; 

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