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Lukas Golder: «Die Kritikpunkte der Gegner erreichen keine Mehrheit»
Aus News-Clip vom 15.09.2020.
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Umfrage zu den Abstimmungen Stabiles Ja für neue Kampfjets

  • 56 Prozent wollen der Beschaffung von Kampfjets gemäss SRG-Umfrage zustimmen – 40 Prozent sind dagegen.
  • Die Meinungen sind grösstenteils gemacht. Eine Annahme ist wahrscheinlich.
  • Zwischen den politischen Lagern gibt es eine hohe Polarisierung. Nur bei den Anhängern von SP und Grünen gibt es eine Nein-Mehrheit.

Wäre Anfang September über die Beschaffung von Kampfjets abgestimmt worden, so hätte eine solide Mehrheit dafür gestimmt. Zu diesem Ergebnis kommt die zweite Umfrage des Forschungsinstituts gfs.bern im Auftrag der SRG SSR.

Keine grossen Veränderungen zu erwarten

Im Vergleich zur ersten Umfrage im August haben sich die Verhältnisse nur wenig geändert. 64 Prozent der Stimmwilligen haben bereits eine feste Meinung dafür oder dagegen. Auch das Thema Corona und die Verwendung von Steuergeldern sei bei dieser Abstimmung in den Hintergrund gerutscht, sagt Politologe Lukas Golder vom Institut gfs.bern.

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Lukas Golder: «Corona ist bei dieser Abstimmung extrem in den Hintergrund gerückt»
Aus News-Clip vom 15.09.2020.
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Zu grossen Verschiebungen ist es demnach nicht gekommen – die Meinungen haben sich im Vergleich zum August eher noch stärker gefestigt, als dass Leute die Lager wechselten. So erwarten die Politologen vom Institut gfs.bern auch keine grossen Veränderungen mehr bis zum Abstimmungssonntag.

Links gegen Mitte-Rechts

Nicht überraschend bei dieser Vorlage zeigt sich eine scharfe Trennlinie zwischen den Anhängerinnen und Anhänger der Linksparteien und der bürgerlichen Regierungsparteien. Links ist mehrheitlich dagegen, Mitte-Rechts mehrheitlich dafür.

Lediglich die Anhängerschaft der Grünliberalen ist polarisiert – das Lager der Nein-Stimmenden bei der GLP nimmt sogar eher zu. Somit zeichnet sich ein knapper sogenannter «Elite-Basis-Konflikt» ab, denn die Delegierten der GLP haben die Ja-Parole beschlossen. Am Ausgang der Abstimmung dürfte dies jedoch nicht viel ändern.

Mehrheit befürchtet ungeschützten Luftraum

Zwei Drittel der Stimmberechtigten stehen mehr oder weniger deutlich hinter dem Prinzip einer modernen Luftwaffe. Sie stimmen dem Argument zu, dass die Armee eine schlagkräftige Luftverteidigung benötige. 63 Prozent befürchten, dass der Luftraum ohne neue Kampfjets ab 2030 ungeschützt wäre.

«Die Argumente der Gegner haben zwar Boden gewonnen. Aber das genügt nicht, um die Mehrheit zu kippen», sagt Lukas Golder. Diese breit wahrgenommene Notwendigkeit einer Erneuerung der Kampfjet-Flotte ist dabei auch ein signifikanter Unterschied zur Gripen-Abstimmung von 2014.

Datenerhebung und Stichprobengrösse

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Die Umfrage wurde im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 2. und 10. September 2020 durchgeführt. Insgesamt sind die Antworten von 17'909 Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt worden.

Telefonisch befragt wurden 1407 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz: 701 Personen aus der Deutschschweiz, 405 aus der Romandie und 301 aus der italienischsprachigen Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt.

Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler beträgt ± 2.7 Prozentpunkte. Bei 1407 Befragten und einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.3 und 52.7 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Online-Befragung

Zusätzlich wurden mehrere Tausend Personen online befragt. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 16'502 Stimmberechtigten für die Auswertung verwendet werden.

Die Aufteilung der online Befragten auf die Sprachregionen ist wie folgt: 14'065 Personen in der Deutschschweiz, 2864 in der Romandie und 980 in der italienischsprachigen Schweiz. Die Online-Befragung wurde über die Webportale der SRG-Medien realisiert als sogenanntes Opt-in (Mitmachbefragung).

Diese Online-Stichprobenzusammenstellung erfolgte nicht zufällig und die resultierende Stichprobe ist nicht repräsentativ. Es haben beispielsweise weniger Pensionierte als Jüngere an der Online-Umfrage teilgenommen und mehr Männer als Frauen.

Deshalb hat das Institut gfs.bern die Antworten gewichtet: Den Verzerrungen in der Stichprobe wurde mittels statistischer Gewichtungsverfahren entgegengewirkt und so die Repräsentativität optimiert.

Wie wird gefragt?

Die befragten Stimmberechtigten hatten jeweils fünf Antwortmöglichkeiten zur Verfügung: «bestimmt dafür», «eher dafür», «weiss nicht/keine Antwort», «bestimmt dagegen» und «eher dagegen».

Für eine vereinfachte Darstellung im Artikel wurden in den meisten Fällen die Antworten «bestimmt dafür» und «eher dafür» zusammengezählt – entsprechend wurde auch mit den Antworten «bestimmt dagegen» und «eher dagegen» verfahren.

Konkret wurde etwa gefragt: «Ganz unabhängig davon, wie sicher Sie sind, dass Sie an dieser Volksabstimmung teilnehmen werden: Wenn morgen schon über die Vorlage abgestimmt würde, wären Sie dann bestimmt dafür, eher dafür, eher dagegen oder bestimmt dagegen?»

Umfragen sind Momentaufnahmen

Das Forschungsinstitut gfs.bern veröffentlicht zwei Umfragen zur Abstimmung vom 27. September 2020. Die Autoren der Studie betonen, die Ergebnisse seien kein vorweg genommenes Abstimmungsergebnis, sondern eine Momentaufnahme zur Zeit der Befragung. Allerdings sind bei mindestens zwei Befragungen Aussagen über Trends möglich.

Detaillierte Informationen zur Befragungsart und den Interpretationen der Ergebnisse finden Sie auf der Website des Institutes gfs.bern.

Abstimmungsspecial

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Abstimmungen und Wahlen vom 27. September 2020

SRF 4 News, 16.09.2020, 06 Uhr;

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