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Martina Mousson: «Es ist an der Zeit für eine fortschrittliche Familienpolitik»
Aus News-Clip vom 15.09.2020.
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Umfrage zu den Abstimmungen Deutliches Ja zum Vaterschaftsurlaub

  • Ein Ja zur Vorlage für einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub ist höchst wahrscheinlich. Eine klare Mehrheit von 61 Prozent spricht sich laut der zweiten SRG-Umfrage für die Gesetzesänderung aus.
  • Das parteipolitische Konfliktmuster lautet: SVP versus den Rest. Der Ja-Anteil nimmt von links nach rechts ab.
  • Eine Umkehr der Mehrheitsverhältnisse in den letzten zehn Tagen wäre eine grosse Überraschung.

Am 27. September entscheidet das Volk über eine Änderung des Erwerbsersatzgesetzes. Die Vorlage verlangt einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub.

Bei der gegenwärtigen Stimmabsicht liegen die Befürworter eines Vaterschaftsurlaubs mit 61 Prozent ganze 26 Prozentpunkte im Vorsprung. Dies zeigt die zweite Umfrage des Forschungsinstituts gfs.bern im Auftrag der SRG SSR. Nur gerade 35 Prozent würden die Vorlage eher oder klar ablehnen. An diesem Verhältnis hat sich gegenüber der ersten Umfrage Anfang August nichts geändert.

Parteianhänger folgen den Parolen

Im parteipolitischen Spektrum erfährt die Vorlage nur bei den Anhängern der SVP eine Ablehnung. Aber auch hier: Im Vergleich zur ersten Umfrage hat sich der Nein-Anteil von jetzt 65 Prozent nicht wesentlich verändert. Den höchsten Ja-Anteil ist bei den linken Parteien – den Grünen und der SP – zu verzeichnen. Damit folgen die Wählerinnen und Wähler der sechs grössten Parteien den Parolen ihrer Partei-Eliten.

Unterschiede gibt es in den Sprachregionen. Die Romandie spricht sich mit 77 Prozent für die Vorlage aus. Am wenigsten Zustimmung gibt es im Tessin mit 57 Prozent Ja.

Deutliches Votum der jungen Generation

Weiter sind – wenig erstaunlich – direkt Betroffene für einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub. So stimmen die 18- bis 39-Jährigen mit satten 81 Prozent zu, wie die Politologen von gfs.bern betonen. Mit zunehmendem Alter nimmt dieser Wert ab, bis hin zu einer Patt-Situation bei den Pensionierten: 49 Prozent Ja, 47 Prozent Nein.

Politikwissenschaftlerin Martina Mousson von gfs.bern urteilt, dass sich die Schweizerinnen und Schweizer eine fortschrittliche Familienpolitik wünschen. «Da ist man sich über die Parteigräben hinweg einig.»

Die Behördenvorlage nimmt somit bei der Meinungsbildung ihren normalen Verlauf. Die Meinungen waren bereits früh gemacht, so gfs.bern. Eine Annahme der Gesetzesänderung sei ein realistisches Szenario.

Datenerhebung und Stichprobengrösse

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Die Umfrage wurde im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 2. und 10. September 2020 durchgeführt. Insgesamt sind die Antworten von 17'909 Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt worden.

Telefonisch befragt wurden 1407 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz: 701 Personen aus der Deutschschweiz, 405 aus der Romandie und 301 aus der italienischsprachigen Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt.

Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler beträgt ± 2.7 Prozentpunkte. Bei 1407 Befragten und einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.3 und 52.7 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Online-Befragung

Zusätzlich wurden mehrere Tausend Personen online befragt. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 16'502 Stimmberechtigten für die Auswertung verwendet werden.

Die Aufteilung der online Befragten auf die Sprachregionen ist wie folgt: 14'065 Personen in der Deutschschweiz, 2864 in der Romandie und 980 in der italienischsprachigen Schweiz. Die Online-Befragung wurde über die Webportale der SRG-Medien realisiert als sogenanntes Opt-in (Mitmachbefragung).

Diese Online-Stichprobenzusammenstellung erfolgte nicht zufällig und die resultierende Stichprobe ist nicht repräsentativ. Es haben beispielsweise weniger Pensionierte als Jüngere an der Online-Umfrage teilgenommen und mehr Männer als Frauen.

Deshalb hat das Institut gfs.bern die Antworten gewichtet: Den Verzerrungen in der Stichprobe wurde mittels statistischer Gewichtungsverfahren entgegengewirkt und so die Repräsentativität optimiert.

Wie wird gefragt?

Die befragten Stimmberechtigten hatten jeweils fünf Antwortmöglichkeiten zur Verfügung: «bestimmt dafür», «eher dafür», «weiss nicht/keine Antwort», «bestimmt dagegen» und «eher dagegen».

Für eine vereinfachte Darstellung im Artikel wurden in den meisten Fällen die Antworten «bestimmt dafür» und «eher dafür» zusammengezählt – entsprechend wurde auch mit den Antworten «bestimmt dagegen» und «eher dagegen» verfahren.

Konkret wurde etwa gefragt: «Ganz unabhängig davon, wie sicher Sie sind, dass Sie an dieser Volksabstimmung teilnehmen werden: Wenn morgen schon über die Vorlage abgestimmt würde, wären Sie dann bestimmt dafür, eher dafür, eher dagegen oder bestimmt dagegen?»

Umfragen sind Momentaufnahmen

Das Forschungsinstitut gfs.bern veröffentlicht zwei Umfragen zur Abstimmung vom 27. September 2020. Die Autoren der Studie betonen, die Ergebnisse seien kein vorweg genommenes Abstimmungsergebnis, sondern eine Momentaufnahme zur Zeit der Befragung. Allerdings sind bei mindestens zwei Befragungen Aussagen über Trends möglich.

Detaillierte Informationen zur Befragungsart und den Interpretationen der Ergebnisse finden Sie auf der Website des Institutes gfs.bern.

Abstimmungsspecial

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Abstimmungen und Wahlen vom 27. September 2020

SRF 4 News, 16.09.20, 06:00 Uhr;

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