-
Bild 1 von 3. Morris setzte das erschütternde Bild von einem nackten vietnamesischen Kind nach einem Napalm-Angriff auf der Titelseite der «Times» durch, obwohl das Blatt damals keine Fotos von unbekleideten Personen erlaubte. (Bild von Nick Út). Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 3. Morris gelang es, die einzigen Aufnahmen von der auch als D-Day bekannten Landung der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 zu veröffentlichen. (Bild Robert Capa). Bildquelle: Keystone.
-
Bild 3 von 3. John Morris hatte sich mit Bildern aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Vietnamkrieg einen Namen gemacht. Bildquelle: Keystone.
- Der berühmte US-Fotopublizist John Morris ist tot. Er verstarb am Freitag im Alter von 100 Jahren in Paris, wie die Fotoagentur Magnum mitteilte. Morris war lange Jahre in führender Position für die Agentur tätig.
- Als Bildredaktor führender US-Medien veröffentlichte er zahlreiche weltbekannte Fotografien vom Ende des Zweiten Weltkriegs und aus Vietnam.
«John Morris hat eine sehr wichtige Rolle in den ersten Jahren von Magnum gespielt», schreibt Direktor David Kogan auf der Webseite der 1947 gegründeten Bildagentur. Morris war ein Freund des Mitgründers und Fotografen Robert Capa und schloss sich der Agentur 1953 an. Er schickte die Mitarbeiter zu wichtigen Krisenherden rund um die Welt.
Von Robert Capa stammen auch die weltberühmten Bilder der Landung von US-Truppen in der Normandie 1944, die Morris für das Foto-Magazin «Life» bearbeitete.
In den 1960er-Jahren arbeitete John Morris für die Zeitungen «Washington Post» und «New York Times» und setzte durch, dass es umstrittene Fotos aus Vietnam auf die Titelseiten schafften – darunter die Bilder eines nackten Mädchens, das schreiend nach einem Napalm-Angriff davonrennt und eines mutmasslichen Vietcong-Kämpfers, der durch einen Kopfschuss getötet wird. Beide Fotos wurden mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.