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Panorama Brasilien verhängt zwei Tage Whatsapp-Sperre

Das bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas muss Donnerstag und Freitag ohne den SMS-Dienst auskommen. Grund ist eine landesweit verhängte Sperre, mit der die Staatsanwaltschaft das US-Unternehmen für mangelnde Kooperation büsst.

Brasilianerinnen und Brasilianer müssen heute und morgen ohne den beliebten SMS-Dienst Whatsapp auskommen. Weil das US-Unternehmen angeblich bei einem Strafverfahren nicht kooperiert hat, hat ein Gericht eine 48-stündige Blockade angeordnet.

Seit 23 Uhr 30 in der vergangenen Nacht ist der Dienst abgeschaltet, wie Nutzer berichten. Ein Gericht im Bundesstaat São Paulo hat die Telefongesellschaften am Mittwochabend kurzfristig aufgefordert, den Dienst zu sperren.

In ersten Reaktionen zeigen die Brasilianer Humor. «R.I.P Whatsapp – Ich habe dich sehr geliebt»; «Betet für Whatsapp» und: «Lasst uns küssen, bis Whatsapp wiederkommt», lauteten Kommentare auf Twitter.

Whatsapp hat die kostenpflichtige SMS-Kurznachricht weitgehend ersetzt. Weltweit sollen rund 900 Millionen Menschen Whatsapp nutzen. Facebook hatte den Dienst 2014 für rund 22 Milliarden Dollar gekauft.

Über 35 Millionen Whatsapp-Nutzer in Brasilien

Brasilien gilt als eines der Länder mit den meisten Nutzern des Dienstes. Schätzungen gehen von über 35 Millionen aus. Über den Dienst können unter anderem kostenlos Nachrichten, Fotos, Videos und Sprachmitteilungen versendet werden, auch Telefonanrufe sind bei entsprechender Internetverbindung kostenlos in alle Welt möglich.

Mehrfach nicht mit Behörden kooperiert

Hintergrund für die Sperre ist ein Strafverfahren, in dem der Anbieter nicht kooperiert haben soll. Worum es im Verfahren genau geht, ist bisher unklar.

Doch soviel ist Tatsache: Im Februar war eine landesweite Blockade noch von einer Berufungsinstanz zurückgewiesen worden. Damals ging es laut Medienberichten um die Herausgabe von Daten an die Polizei im Zusammenhang mit einem Pädophilie-Fall.

Im aktuellen Fall soll Whatsapp auf einen Gerichtsbeschluss vom 23. Juli nicht reagiert haben. Am 7. August sei die Blockade angedroht worden. Da wieder keine Reaktion erfolgt sei, habe die Staatsanwaltschaft die bisher beispiellose Sperrung im fünftgrössten Land der Welt verfügt.

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