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Daten in der Cloud Schluss mit gratis: MyCloud von Swisscom kostet

Bis jetzt lockte der Speicherdienst MyCloud Kunden mit attraktiven Gratis-Angeboten. Das ändert sich ab sofort.

Swisscom macht den Cloud-Speicher MyCloud für fast alle Nutzerinnen und Nutzer kostenpflichtig. Bis anhin war es ein äusserst attraktiver Cloud-Speicher: So konnte man kostenlos Fotos und Videos in unlimitierter Datenmenge speichern. Für Nutzerinnen mit einem Swisscom-Abo (z.B. inOne oder Infinity) waren auch 250 GB für Dokumente und Dateien inklusive.  

Immer mehr Kunden speichern immer mehr und grössere Dateien online. Deshalb können wir langfristig nicht kostenlos und unbegrenzt Speicher anbieten.
Autor: Annina Merk Swisscom-Sprecherin

Das ändert sich nun: MyCloud bleibt nur bis zu einer Datenmenge von 10 GB kostenlos. Für mehr Datenvolumen – egal ob Fotos, Videos oder Dokumente – muss man bezahlen. Die Preisspanne reicht von 1.90 Franken pro Monat für 100 GB Speicherplatz bis zu 9.90 Franken pro Monat für 2 TB.  

Auf Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» begründet Swisscom-Sprecherin Annina Merk den Schritt mit geänderten Bedürfnissen: «Immer mehr Kunden speichern immer mehr und grössere Dateien online. Deshalb können wir langfristig nicht kostenlos und unbegrenzt Speicher anbieten.» 

Preise mit bekannten Anbietern vergleichbar 

Oliver Zadori vom Tarif-Vergleichsportal Dschungelkompass sagt dazu: «Grundsätzlich bewegt sich die Swisscom mit diesen Preisen in einem ähnlichen Bereich wie andere bekannte Anbieter.» Dazu gehören beispielsweise Dropbox, Google One oder iCloud. 

Die Swisscom muss sich allerdings den Vorwurf gefallen lassen, dass sie mit Gratisspeicherplatz auf MyCloud Kundschaft angelockt hat, welche nun plötzlich für das Angebot bezahlen muss. Annina Merk meint dazu: «Die neuen Preise betreffen nur einen kleinen Teil der Kunden, die MyCloud nutzen.» Der grösste Teil nutze bereits heute nicht mehr als 10 GB Speicherplatz, welche auch in Zukunft kostenlos seien. Zudem hätten die bestehenden Kundinnen und Kunden noch Zeit, ihren Speicher anzupassen, Daten zu löschen oder zu zügeln. Für sie gelten die neuen Preise erst ab Februar 2022. Nur für Neukunden gilt er ab sofort. 

Bei Clouds nicht Äpfel mit Birnen vergleichen 

Einen aktuellen Preisvergleich verschiedener Cloud-Anbieter hat Oliver Zadori von Dschungelkompass nicht zur Hand: «Das ist auch relativ schwierig, weil sich die Angebote doch stark unterscheiden. Man muss aufpassen, dass man hier nicht Äpfel mit Birnen vergleicht.» 

Bei der Wahl des Cloudspeichers sollte man nicht nur einfach auf den Preis schauen, sondern sich überlegen, wofür man ihn einsetzen möchte
Autor: Oliver Zadori Dschungelkompass

Die Unterschiede liegen beispielsweise darin, wie sich Daten aus der Cloud mit anderen Personen teilen lassen, ob sie zusätzlich zum Passwort mit einer 2-Faktoren-Authentifizierung geschützt werden können, wie die Daten verschlüsselt sind und in welchem Land sie gespeichert werden. Einige Anbieter bieten zur Verwaltung und Organisation der Daten spezielle Apps an, andere nicht. Teilweise ist die Nutzung der Cloud auch auf andere Angebote des Anbieters abgestimmt.   

«Bei der Wahl des Cloudspeichers sollte man nicht nur einfach auf den Preis schauen, sondern sich überlegen, wofür man ihn einsetzen möchte», rät Zadori. Je nach Nutzungszweck könne es Vor- und Nachteile geben.

Espresso, 06.10.21, 08:13 Uhr

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