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Drohender Vulkanausbruch Höchste Alarmstufe auf der indonesischen Insel Bali

  • Nach mehreren Eruptionen des Vulkans Agung auf Bali haben die Behörden die höchste Alarmstufe ausgerufen.
  • Gleichzeitig wurde eine Sperrzone im Umkreis von zehn Kilometern eingerichtet.
  • Der Flughafen der Ferieninsel wurde für zunächst 24 Stunden geschlossen. Zehntausende Touristen sitzen auf der Insel fest. Auch ein paar Dutzend aus der Schweiz.

Aus Angst vor einem Vulkanausbruch haben die Behörden auf der Insel Bali etwa 100'000 Menschen aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Rund 40'000 Menschen hätten die Gefahrenzone bereits verlassen, teilte das Katastrophenschutzministerium mit.

Über dem Vulkan ragt mittlerweile eine etwa vier Kilometer hohe Rauchsäule in den Himmel. Der internationale Flughafen der Insel nahe der Hauptstadt Denpasar ist geschlossen – einen Tag nach der Schliessung des Airports auf der Nachbarinsel Lombok. Es wird befürchtet, dass Vulkanasche die Triebwerke der Flugzeuge beschädigen könnte. Betroffen sind mehr als 400 Flüge, davon fast 200 internationale Verbindungen.

«Grösserer Ausbruch wahrscheinlich»

Bereits am Vortag war über dem Vulkan eine vier Kilometer hohe Rauchsäule in den Himmel gestiegen. Auf die umliegenden Dörfer war Asche und Rauch niedergegangen. Im Krater trat Magma zutage, sagte ein Sprecher der Zivilschutzbehörde.

«Explosive Eruptionen mit Flammen weisen darauf hin, dass ein Ausbruch bevorstehen könnte.» Nachts würden ausserdem zunehmend Feuerstrahlen beobachtet, was zusätzlich daraufhin deute, dass ein grösserer Ausbruch wahrscheinlich sei.

Am Sonntag hatte es bereits Ausfälle im Flugverkehr. Tausende Feriengäste sitzen inzwischen auf der Insel fest. Nachdem das Vulkanologische Institut des Inselstaates am Sonntag für die Luftfahrt die höchste Alarmstufe «Rot» ausgab, strichen weitere Fluggesellschaften ihre Flüge – vor allem nach Australien.

Nur wenige Schweizer vor Ort

Touristen aus der Schweiz sind nur wenige betroffen. Das Reiseunternehmen Kuoni und seine Partner zählen aktuell knapp 100 Gäste vor Ort. Für Reisende, die am Flughafen blockiert sind, habe man Buchungen in Hotels in der Nähe vorgenommen, sagt Mediensprecher Markus Flück auf Anfrage von SRF News. Die Lage werde laufend neu beurteilt. Noch weniger Gäste zählen auf Bali die Reiseunternehmen Tui mit knapp 20 und Hotelplan mit neun. Sie alle befänden sich nicht in der Umgebung des Vulkans und könnten ihren Urlaub weiterführen.

Tui bietet laut der Kommunikationsverantwortlichen Bianca Schmidt allen Kunden, die für die nächsten Tage eine Anreise nach Bali geplant haben, eine kostenlose Umbuchung an. Die geringe Anzahl Reisender aus der Schweiz lasse sich dadurch erklären, dass zur Zeit keine Hochsaison sei, betont Prisca Huguenin, Mediensprecherin von Hotelplan. Bali sei in erster Linie eine Sommerdestination.

Schon Mitte September hatten alle Anzeichen auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch des rund 3000 Meter hohen Vulkans hingedeutet. Rund 140'000 Menschen flohen damals aus ihren Dörfern im näheren Umkreis des Vulkans. Doch die Aktivität des Mount Agung liess anschliessend nach.

Vergangenen Dienstag nahm die Aktivität des Vulkans wieder zu. Die Behörden wiesen Anwohner in einem Umkreis von 7,5 Kilometern an, ihre Häuser zu verlassen – rund 25'000 Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht.

Mount Agung war zuletzt in den Jahren 1963 und 1964 ausgebrochen, über 1200 Menschen kamen damals ums Leben.

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