- Zwei Erdbeben haben in der kroatischen Hauptstadt Zagreb Dutzende Menschen verletzt und schwere Schäden angerichtet.
- Das Beben der Stärke 5.3 hat am Sonntagmorgen gegen 6:32 Uhr viele Bewohner aus dem Schlaf gerissen.
- Wie die staatliche Nachrichtenagentur Hina unter Berufung auf die Feuerwehr berichtet, sind mehrere Menschen verschüttet worden.
In der Altstadt verursachte das Beben schwere Schäden an Gebäuden. Fassadenteile von mehreren Häusern stürzten auf die Strasse. Auch ein Turm der Kathedrale von Zagreb wurde beschädigt, wie Stadtpräsident Milan Bandic bekannt gab. In grossen Teilen der Stadt fiel zudem der Strom aus.
Eine 15-Jährige, die aus Trümmern geborgen wurde, rang im Spital um ihr Leben, berichtete der private Fernsehsender RTL unter Berufung auf Krankenhausärzte.
Aus einem beschädigten Spital flüchteten Mütter mit ihren neugeborenen Kindern in ein nahes Parkhaus. Sie wurden dabei von Armeeangehörigen unterstützt, die ihnen die medizinische Ausrüstung und persönlichen Gegenständen transportierten.
«Wir sind mit zwei schweren Krisen konfrontiert»
Nach einer Stunde gab es noch ein schweres Nachbeben der Stärke 5.0 und vier weiteren Nachbeben. Das Innenministerium forderte die Menschen auf, zunächst draussen zu bleiben, aber keine Gruppen zu bilden, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu verhindern. «Halten Sie Distanz. Stellen Sie sich nicht zusammen. Wir sind mit zwei schweren Krisen konfrontiert, dem Erdbeben und der Epidemie», erklärte Innenminister Davor Bozinovic.
Die Balkan-Region ist stark erdbebengefährdet, weil sich dort die afrikanische Platte unter die eurasische schiebt. Laut Premierminister Andrej Plenkovic war das Erdbeben das stärkste seit 140 Jahren.