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Erfinder des Rock-’n’-Roll Sänger Little Richard ist tot

Little Richard ist 87-jährig gestorben – der US-Amerikaner gilt als einer der Gründerväter des Rock’n’Roll. Ein Nachruf.

Hämmerndes Piano, wilde Schreie, enthemmtes Auftreten. Damit eckte Richard Wayne Penniman im prüden Amerika der 50er-Jahre an. Die Plattenfirma wollte aus ihm einen zweiten Ray Charles oder B.B. King machen. Aber das war ihm zu brav – Penniman wollte Little Richard sein, ein Sänger mit sexuell aufgeladenen Bühnenshows.

2013 – nach einem Herzinfarkt im Tourbus zog sich Little Richard aus dem Showbusiness zurück. Schon 2008 musste der Rock'n'Roller ein Konzert wegen gesundheitlicher Probleme absagen. Seine Verdienste für die Rockmusik sind unbestritten. Daran liess auch er selbst nie einen Zweifel aufkommen.

Der amerikanische Musiker starb am Samstag im Alter von 87 Jahren, wie das Magazin «Rolling Stone» und die US-Nachrichtenagentur AP berichteten. Stars wie Elvis Presley, die Beatles, Tina Turner, Prince, Mick Jagger, Rod Stewart, David Bowie, Elton John, Bob Dylan und Freddie Mercury bis hin zu Bruno Mars gaben Little Richard als ihr musikalisches Idol an.

«Gott des Rock'n'Roll»

Little Richard wurde 1955 mit seinem längst legendären Song «Tutti Frutti» vom unbekannten Musiker zum Superstar und legte den Grundstein zum Rock'n'Roll. Das Lied habe «eine neue Ära der Musik» eingeleitet, heisst es sogar in der US-Nationalbibliothek.

Nach «Tutti Frutti" veröffentlicht er in den Jahren darauf Songs wie «Good Golly, Miss Molly» und «Lucille», die von Stars wie Elvis Presley gecovert und weiterentwickelt werden. Der offen bisexuelle «Gott des Rock'n'Roll» tourte durch die Vereinigten Staaten und feierte wilde Partys mit Männern, Frauen und Alkohol.

Wilde Kostüme und Schminke

Seine Konzerte, bei denen Little Richard mit dünnem Schnurrbart, hochtoupierten Haaren, Schminke und wilden Kostümen auftrat, brachten mitten in der Zeit der sogenannten Rassentrennung Weisse und Schwarze zusammen – zum Entsetzen von Rassisten.

Geboren wurde Penniman 1932 als Sohn einer armen afro-amerikanischen Familie im südlichen US-Bundesstaat Georgia. Sein Vater war Schmuggler und wurde ermordet, als Little Richard – das dritte Kind unter zwölf Geschwistern – 19 Jahre alt war.

Tagesschau, 19.30 Uhr, 09.05.2020

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