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Happige Einmalkosten Teure Aufschaltgebühren bei Internet-Abos – wofür eigentlich?

Die meisten Telekomanbieter verrechnen beim Abschluss eines neuen Internet-Abos eine «Aktivierungsgebühr».

Ein jüngerer SRF-Hörer aus dem Kanton St.Gallen ist kürzlich umgezogen und benötigte ein neues Abo fürs Internet Zuhause. Beim Vergleich verschiedener Angebote fiel ihm auf: Zusätzlich zu den monatlichen Kosten verlangen die meisten Telekomanbieter eine einmalige «Aktivierungsgebühr».

Gebühren zwischen 0 und 111 Franken

Und die Unterschiede sind gross: Während einige Anbieter gar nichts verlangen, kostet die Aufschaltung bei anderen über 100 Franken.

Der SRF-Hörer fragt sich: «Sind solche Aktivierungsgebühren noch gerechtfertigt? Oder ist das einfach ein indirekter Preisaufschlag?» Sein Verdacht ist, dass viele Anbieter mit günstigen Abopreisen neue Kunden anlocken, die nicht realisieren, dass das Abo durch die hohe Einmalgebühr aufs Jahr gerechnet gar nicht so attraktiv ist.  

Die meisten Kundinnen und Kunden achten aber mehr auf die monatlichen Kosten als auf die Aufschaltgebühr. Und diese Tatsache nutzen die Anbieter aus.
Autor: Ralf Beyeler Moneyland

Telekom-Experte findet Gebühren «relativ hoch»

Ralf Beyeler vom Vergleichsdienst Moneyland bestätigt die Vermutung. Er findet eine Aufschaltgebühr um die 100 Franken «relativ hoch». Klar hätten die Anbieter einen gewissen Aufwand, wenn jemand ein neues Abo bestelle. «Die meisten Kundinnen und Kunden achten aber mehr auf die monatlichen Kosten als auf die Aufschaltgebühr. Und diese Tatsache nutzen die Anbieter aus», sagt Beyeler zum SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Das könne man auch daraus ablesen, dass die Aufschaltgebühren in der Vergangenheit gestiegen seien.

Telekom-Experte Oliver Zadori vom Vergleichsdienst Dschungelkompass hat für «Espresso» die Internet-Aufschaltgebühren verschiedener Anbieter verglichen (siehe Tabelle). Fazit: Es gibt tatsächlich grosse Unterschiede.

Bei Init7 kosten Aufschaltung und Router 333 Franken

«Kostenlos ist das Ganze bei iWay. Am meisten verlangen Yallo, Salt und ehemals auch die UPC. Das teuerste Angebot fand ich bei Init7: Dort kostet die Aufschaltung 111 und der Router zusätzlich 222 Franken: Das macht 333 Franken allein zum Starten», fasst Oliver Zadori zusammen. Swisscom und Sunrise verzichten bei einer Online-Bestellung auf die Gebühr.

«Espresso» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Wie begründen die Anbieter die Gebühr?

Salt schreibt dazu: «Die Aktivierung und Deaktivierung eines Anschlusses erfordert einen Eingriff vor Ort durch einen unserer Partner. Somit fallen Kosten an. Die Gebühren von 99.95 Franken sind für Salt nicht kostendeckend.»

Swisscom, Wingo und Quickline schreiben: Grund seien Aufwände für Versand und für die Bereitstellung des Services sowie für das zur Verfügung Stellen des «kostenlosen» Modem/Routers.

Der im Vergleich teuerste Anbieter Init7 schreibt: Die Gebühren seien nicht kostendeckend. Im Gegensatz zur Konkurrenz betreibe man eine eigene Technologie, und die Kunden dürften den Router selbst wählen.

Telefonisch anfragen kann sich lohnen

Der «Espresso»-Hörer entschied sich schlussendlich für ein Internet-Abo bei Yallo. Er schloss das Abo per Telefon ab und erhielt die 99 Franken Aufschaltgebühr geschenkt.

Sich telefonisch ein Angebot machen zu lassen, kann sich tatsächlich lohnen: Zumindest bei Sunrise und Salt heisst es auf Anfrage, man verzichte unter gewissen Umständen punktuell auf die Gebühr.

Espresso, 02.06.22, 08:13 Uhr

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