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Panorama Mit Dosenluft gegen den Smog

Was tun gegen die Luftverschmutzung in China? Eine Möglichkeit: Die Umwelt weniger verpesten. Eine andere: Saubere Luft verkaufen. Genau das tut ein exzentrischer Millionär.

Eine kuriose Szene. Ein elegant gekleideter Geschäftsmann steht mitten im Abgas-verpesteten Peking und verteilt Dosen. Der Geschäftsmann heisst Chen Guangbio. Geschätztes Vermögen: Rund 470 Millionen Dollar. Sein Tätigkeitsfeld: Die Recycling-Branche.

Die Dosen kommen in mehreren Farben daher. Auf jeder prangt – ganz unbescheiden – das Konterfei des Millionärs. Darunter die Schriftzüge «Chen Guangbio, ein Wohltäter» und «Sei ein guter Mensch, hab ein grosses Herz, tue Gutes».

In den Dosen befindet sich – nein, kein Softgetränk. Sondern frische Luft. Gesammelt in den chinesischen Provinzen. Dort, wo die Natur noch unberührt ist.

Video
Chinesen «ernten» saubere Luft. (unkommentiert)
Aus News-Clip vom 30.01.2013.
abspielen. Laufzeit 8 Sekunden.

Ein Witz? Nicht für Chen. Er meint es ernst. «Natürlich übertreibe ich. Aber so versteht jeder, dass wir alle in zehn Jahren mit einer Gasmaske herumlaufen müssen, wenn wir die Luftverschmutzung nicht stoppen.»

Chen liebt den grossen Auftritt. Letzten August liess er sich ablichten, wie er mit einem Vorschlaghammer Scooter kurz und klein schlug. Er wollte ein Zeichen gegen «Dreckschleudern» setzen.

Die Aktion mit der Dosenluft ist nicht ganz neu. Ein erstes Mal ging Chen bereits letzten September auf die Strassen Abgas-geplagter Städte. Und es gibt  Berichte, er habe die Dosen nicht nur verteilt. Sondern verkauft. Stückpreis: Umgerechnet knapp 75 Rappen pro Dose.

Chens Kritiker monieren, der Mann treibe nur dreiste PR. Ein Vorwurf, den Chen in aller Form zurückweist: «Ich tue nichts zu meiner Bereicherung. Ich will die Jahre, die mir bleiben, bloss sinnvoll nutzen. Um den Leuten zu sagen: Schützt die Umwelt. Seid grossherzig und vollbringt gute Taten.»

Erneut Smog-Alarm

So schlimm wie dieses Jahr war der Smog in China noch nie. In Peking lösten die Behörden diese Woche abermals Alarm aus.

Der besonders gefährliche Feinstaub erreichte das 20fache des Grenzwertes, den die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt.

Video
Peking wird den Smog nicht los
Aus Tagesschau vom 31.01.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 10 Sekunden.

Die Luftverschmutzung erstreckt sich laut Behörden über 1,3 Millionen Quadratkilometer im östlichen und mittleren China. Das sind mehr als 13 Prozent der Landesfläche. Eine Hauptursache, neben dem wachsenden Strassenverkehr, ist der massive Anstieg des Kohlekonsums.

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