Der Regen nimmt und nimmt kein Ende. Auch heute ging es vielerorts mit kräftigen Niederschlägen weiter. Vor allem im Osten des Landes wurde es noch einmal so richtig nass, wie SRF Meteo schreibt. Im Westen wurde es dagegen im Laufe des Tages trocken.
Nordwestschweiz heute weniger kritisch
Bereits am Mittwoch sind heftige Gewitter über Teile der Schweiz gezogen. In der Nordwestschweiz standen verschiedene Strassen unter Wasser und mussten vorübergehend gesperrt werden. Die Feuerwehr musste Dutzende Keller auspumpen. In Genf kippte ein Baum auf ein Tram.
In der Region Basel rechnen die Versicherungen mit einer Schadenssumme von fünf bis zehn Millionen Franken. Rund 1000 Schadensmeldungen werden erwartet.
Alleine bei der Aargauer Kantonspolizei gingen mehr als 250 Meldungen ein. Für die Dauer von zwei Stunden waren die Aus- und Einfahrten der Autobahn A1 in Lenzburg gesperrt. Die Strasse stand gemäss Angaben der Aargauer Kantonspolizei unter Wasser. Auf der Autobahn A3 zwischen Effingen und Frick war in Richtung Basel eine Spur gesperrt.
Grenzübergang unter Wasser
Der Bahnhof Frick an der Linie Basel-Brugg war am Mittwochnachmittag für rund eine halbe Stunde wegen Unwetterschäden nur beschränkt befahrbar. In verschiedenen Gemeinden kam es zu kleineren Überschwemmungen, die Feuerwehren mussten mehrere Keller leer pumpen.
Auch im Baselbiet wurden Keller überschwemmt, zudem traten einige Bäche über die Ufer. Diverse Strassen waren überflutet, darunter auch die Autobahn A2 und A3 im Bereich Pratteln/Liestal sowie bei der Verzweigung Augst, wie die Polizei Basel-Landschaft mitteilte. In Baselland gingen bis am frühen Abend gegen 300 Notrufe ein.
In Grellingen kam es zu Murgängen und massiven Schäden an mehreren Gebäuden geführt. 80 Personen mussten vorübergehend evakuiert werden, wie der regionale Führungsstab mitteilte. Verletzt wurde niemand. 20 Personen haben die Nacht in der Zivilschutz-Betreuungsstelle in Aesch BL verbracht; 60 Personen konnten sich privat organisieren.
In Basel-Stadt verzeichnete die Feuerwehr über 35 Notrufe wegen Wasserschäden. Beim Grenzübergang Hörnli stand die Unterführung Hörnliallee unter Wasser, wie das Justiz- und Sicherheitsdepartement meldete. Der starke Regen führte zudem auf dem Netz der Basler Verkehrs-Betriebe zu Unregelmässigkeiten und Verspätungen.
Baum auf Tram gestürzt
Die Solothurner Kantonspolizei registrierte bis am frühen Mittwochabend rund 70 Meldungen. Betroffen war zunächst vor allem die Region Niederamt. Am späteren Nachmittag regnete es dann im Schwarzbubenland heftig. Zahlreiche Feuerwehren mussten ausrücken, um Wasser aus Kellern zu pumpen.
Überflutete Keller, umgestürzte Bäume oder herunter gewehte Äste gab es auch im Berner Mittelland. Bei der Kantonspolizei gingen rund 20 Meldungen ein. Am heftigsten tobte sich ein Gewitter am Mittwochnachmittag über der Region Jegenstorf, Fraubrunnen und Schönbühl aus. Die Bahnlinie Bern-Kerzers wurde am frühen Abend zwischen Rosshäusern und Ferenbalm-Gurbrü wegen des Unwetters unterbrochen.
Auch in Genf verursachten die Unwetter Schaden. Ein Baum kippte auf ein Tram der Linie zwölf. Verletzt wurde niemand. Die Fahrleitung wurde aber beschädigt. Für die Passagiere waren Ersatzbusse im Einsatz.
Regen macht nur kurz Pause
Wegen der nassen Fahrbahn kam es im Kanton Schwyz zudem zu zwei Autounfällen: Zwei Autolenker verloren auf der Autobahn A4 die Kontrolle über ihre Fahrzeuge und prallten in die Leitplanken. Eine 21-jährige Lenkerin wurde mittelschwer verletzt. Laut Polizei hatte die beiden Unfallfahrer die Geschwindigkeit nicht an die schwierigen Strassenverhältnisse angepasst.
Der Freitag gönnt uns endlich etwas Pause vor dem kühlen Nass, bevor es am Wochenende dann mit dem Regen weitergeht.
Bis am Dienstagabend könnte es stellenweise nochmals bis zu 100 Millimeter Regen geben. Auf Grund der völlig durchfeuchteten Böden ist vor allem die Gefahr von Hangrutschen gross, lokal sind aber auch Überschwemmungen möglich.