In einem Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg liegt die Zukunft im Gemüsebau. 33 Meter unter Londons Strassen spriessen Kräuter, Sprossen und Mikro-Gemüse. Das Kultivieren der Pflanzen in diesen Gefilden sei einfacher als auf dem Lande, sagt der Gründer von «Underground Farming», Steven Dring: «Wir haben mehr Kontrolle während des Wachstums, denn wir können die Feuchtigkeit und die Temperatur regulieren.»
Es ist einfacher hier anzubauen, als auf dem Land
Es sei keine grosse Herausforderung abgesehen davon, dass sie eine ganze Farm in Londons Untergrund aufgebaut hätten.
Produktion insgesamt billiger
Was nach künstlicher Labor-Umgebung aussieht, ist umweltfreundlicher Anbau. Es braucht keine Pestizide und die LED-Beleuchtung wird mit erneuerbarem Strom versorgt. Der Energieverbrauch insgesamt ist tiefer als bei üblichem Gemüse von ausserhalb der Stadt, weil die Transportwege viel kürzer sind.
Das macht die abgepackten Sprossen und Kräuter auch bezahlbar. Für umgerechnet rund drei Franken sind sie auch in den Regalen der Supermarkt-Kette «Marcs and Spencer» zu finden.
Bio-Gemüse aus pinker Disco-Atmosphäre
In London ist eine solche Untergrund-Farm längst kein Einzelprojekt mehr. Urban Farming, zu Deutsch städtische Landwirtschaft, ist eine Bewegung, die sich überall findet. Neben Strassenbrücken, in alten Produktionsgebäuden und in auch im «Vertical Future», eine Untergrund-Farm mit pinker Disco-Beleuchtung.
Das Wachstum der Städte birgt Herausforderungen für die Nahrungsmittelproduktion.
«Eine Antwort ist das ganze näher in die Städte zu bringen», erklärt Jungunternehmer und Gründer von «Vertical Future» Jamie Burrows die Bewegung.
Restaurants reissen sich um die Produkte
Bei Burrows gedeihen Bohnen, Basilikum und Mini-Brokkoli erst seit Kurzem. Doch bei den Restaurants finden sie bereits reissenden Absatz. Der Initiant will weitere urbane Felder finden und andere Städter zur Produktion animieren.
Einfache Projekte könnten auf Dächern umgesetzt werden, ist Visionär Jamie Burrows überzeugt. «Kleine Glashäuser könnte man dort aufbauen. Geschlossene Anlagen wie unsere funktionieren in alten Gebäuden oder Kellern.» Dafür könnten auch ungenutzte Bürogebäude umfunktioniert werden. Das Potenzial der Londoner Landwirtschaft ist noch lange nicht ausgeschöpft.