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Panorama Neue Farbtechnologie HDR: Es ist alles so schön bunt hier

Bis jetzt zählte beim Kauf eines Bildschirms vor allem die Auflösung: Je mehr Pixel desto besser. Nun investieren die Hersteller mit HDR in eine neue Farbtechnologie. Das Resultat überzeugt: Mehr Farben wirken stärker als mehr Bildpunkte.

Monitore können weniger Farbtöne wiedergeben, als wir sehen. Auch Kameras können diesbezüglich mit unseren Augen nicht mithalten.

Das macht sich bemerkbar, wenn man an einem schönen Sommertag ein Portrait unter einem Sonnenschirm fotografiert. Entweder ist das Gesicht im Schatten richtig belichtet und der Strand im Hintergrund viel zu hell. Oder der Sand an der Sonne sieht gut aus, aber das Gesicht ist viel zu dunkel. Unsere Augen sind dynamischer als eine Kamera. Sie können sowohl in den dunklen als auch in den hellen Partien Details unterscheiden.

Flugplatz mit Wolkenhimmel
Legende: Dynamische Wolken: Je feiner die Abstufung in den Grau- und Blautönen, desto plastischer wirken die Wolken. SRF / Peter Buchmann

Nicht nur Kameras sind unseren Augen unterlegen, Bildschirme sind bei der Farbwiedergabe ebenfalls stark eingeschränkt. Der hellste und der dunkelste Punkt, den die Geräte wiedergeben können, liegen näher zusammen, als unseren Augen lieb wäre. Die 16 Millionen Farben, die ein Fernseher zwischen dem dunkelsten Schwarz und dem hellsten Weiss darstellen kann, sind bloss ein Teil des Farbspektrums, das wir eigentlich sehen könnten.

Mehr Farben dank HDR

Dieses Problem wollen die Hersteller von Bildschirmen mit der neusten Monitor-Generation lösen. High Dynamic Range (HDR) heisst das Zauberwort – hohe Dynamik in den Tonwerten eines Bildes.

Dazu haben sich die meisten bekannten Anbieter von Bildschirmen zur UHD Alliance zusammengeschlossen. Mit dabei sind auch wichtige Player im Geschäft mit Inhalten: Grosse Filmstudios wie Disney oder Warner Brothers, aber auch Zwischenhändler wie Netflix oder Amazon unterstützen den neuen Standard.

HDR ist nicht gleich HDR

Bei den Monitoren gibt es zwei Ansätze, wie man höhere Dynamik erreicht. Etwas vereinfacht gesagt: Entweder man macht die hellsten Stellen deutlich heller (mit LED Technologie) oder man macht die dunkelsten Partien noch dunkler (mit Hilfe von OLEDs).

Zwei Bilder, einmal mit und einmal ohne HDR.
Legende: Vergleich: Aufnahme ohne HDR (links) und mit gesteigerter Dynamik. UHD Alliance

Die UHD Alliance hat deshalb festgelegt, welche minimalen Eigenschaften ein Monitor erfüllen muss, damit er als HDR-tauglich gilt. Wer diesen Anforderungen entspricht, darf das Label «UHD Premium» verwenden.

Doch aufgepasst: Nicht überall, wo HDR drauf steht, ist auch wirklich HDR drin! Ältere Geräte werben oft mit dem Begriff HDR-Ready oder HDR, obwohl sie die offiziellen Anforderungen nicht erfüllen.

Möchte man einen HDR-Fernseher, so sollte man sich deshalb vergewissern, ob dieser auch wirklich die neuste Technologie verwendet. Denn die Qualität eines echten HDR-Bildschirmes ist beeindruckend: Die Farben wirken frisch, die Bilder sind reich an Details. Dieser Eindruck schwächt sich auch nicht ab, wenn man sich vom Bildschirm entfernt. Ganz anders bei Monitoren, bei denen bloss die Anzahl Bildpunkt erhöhte wurde (4K): Der Wow-Effekt verliert sich sehr schnell, wenn man sich nur ein bisschen vom Bildschirm entfernt. Zu Hause auf dem Sofa lässt sich oft kein Unterschied mehr feststellen, wenn der Bildschirm nicht mehr in unmittelbarer Nähe steht.

Wo sind die Inhalte?

HDR bringt dem Konsumenten also mehr als eine blosse Steigerung der Auflösung. Trotzdem ist die Nachfrage nach HDR-Geräten in den Läden noch gering, wie mehrere Anbieter bestätigen: Das Konzept HDR sei noch nicht bei Konsumentinnen und Konsumenten angekommen.

Audio
Wie HDR das Fersehen verändert (SRF 3)
04:41 min
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 41 Sekunden.

Ein Grund dafür ist das eingeschränkte Angebot an Inhalten. Bei den DVDs sind erst ein paar Dutzend Titel im neuen Ultra HD Blu-ray-Format verfügbar, das HDR unterstützt. Auch bei den Abspielgeräten für solche DVDs hat man kaum Auswahl, die wenigen verfügbaren Geräte sind entsprechend teuer. Netflix und YouTube unterstützen zwar den neuen Standard, doch auch hier ist das Angebot an HDR-Videos noch sehr dürftig.

Da stellt sich die Frage, ob man heute schon in einen HDR tauglichen Fernseher investieren soll. Es ist wie immer: Wer unbedingt ein neues Gerät braucht, für den kann es sich lohnen. Ansonsten gilt: Besser noch etwas zuwarten. Die Entwicklungszyklen sind schnell. Mit günstigeren Geräten ist deshalb schon bald zu rechnen.

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