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Neue Roaming-Limite bei Salt sorgt für Kritik
Aus Espresso vom 20.10.2021. Bild: Keystone
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Neues Fernmeldegesetz Salt senkt Roaming-Limite auf 500 Franken – und erntet Kritik

Die Telekomanbieterin reagiert auf den öffentlichen Druck und passt ihre Roaming-Bedingungen an.

Eigentlich hätten hohe Handy-Rechnungen nach den Ferien im Sommer 2021 Geschichte sein sollen. Dies dank des neuen Fernmeldegesetzes, das am 1. Juli in Kraft getreten ist. Unter anderem schreibt das Gesetz vor, dass Kundinnen und Kunden die Kostenlimite für Roaming nach eigenem Ermessen anpassen können. Zudem dürfen Datenpakte für das Surfen und Telefonieren im Ausland nicht mehr nach 30 Tagen verfallen, sondern müssen ein Jahr gültig bleiben.

Doch nicht alle Anbieter haben sich die neuen Regeln gehalten. So verkaufte etwa Salt weiterhin Datenpakete mit einer Gültigkeit von nur einem Monat. Zudem war die Roaming-Limite für Salt-Kundinnen und -Kunden mit 1000 Franken (500 Franken für Daten und 500 Franken für Telefonie) standardmässig derart hoch angesetzt, dass dennoch in den Roaming-Hammer lief, wer die Limite nicht herab setzte. Es hagelte Kritik von Konsumentenschützerinnen und Kunden, «Espresso» berichtete.

Limite sinkt auf 500 Franken

Nun ist Salt über die Bücher gegangen. CEO Pascal Grieder bestätigt im Interview mit dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso», dass sein Unternehmen die Kostenlimite auf noch 500 Franken halbiere – je 250 Franken für Roaming und 250 Franken für Telefonie.

Es gibt Leute, die eine der beiden Limiten erreichen, aber es gibt eigentlich niemand, der gleich beide Limiten erreicht.
Autor: Pascal Grieder CEO Salt

Damit ist Salt immer noch weit entfernt von der Forderung der Stiftung für Konsumentenschutz (total 100 Franken) oder von Konkurrentin Swisscom (total 200 Franken). CEO Pascal Grieder sagt dazu: «Es ist unsere Freiheit, das so zu implementieren.» Zudem sei der Betrag von 500 Franken eine theoretische Limite: «Es gibt Leute, die eine der beiden Limiten erreichen, aber es gibt eigentlich niemand, der gleich beide Limiten erreicht.»

Datenpakete bleiben gültig

Auch bei den Datenpaketen will sich Salt künftig an das neue Fernmeldegesetz halten: Spätestens Ende November sollen alle Datenpakete zwölf Monate gültig sein. «Wir haben die Regeln zunächst anders interpretiert», sagt Pascal Grieder im «Espresso»-Gespräch. Man sei davon ausgegangen, dass die Regeln nicht ausschliessend zu verstehen seien, dass also auch Datenpakete mit einer längeren oder kürzeren Laufzeit möglich seien. «Das ist nach wie vor auch meine persönliche Meinung.» Doch es habe sich gezeigt, dass das nicht die Meinung des Bundesamts für Kommunikation sei, deshalb passe man die Gültigkeitsdauer der Datenpakete nun an.

Es ist sicher gut, dass nun etwas geht, aber die Kostenlimite von insgesamt 500 Franken ist immer noch sehr hoch. Damit sind wir nicht zufrieden.
Autor: Sara Stalder Stiftung für Konsumentenschutz

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Konsumentenschutz ist nicht zufrieden

Die Anpassungen von Salt sind für Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz eine längst überfällige Reaktion, man sei aber konsterniert, dass Salt das so lange hinausgezögert habe: «Es ist sicher gut, dass nun etwas geht, aber die Kostenlimite von insgesamt 500 Franken ist immer noch sehr hoch. Damit sind wir nicht zufrieden.» Oliver Zadori vom Vergleichsdienst Dschungelkompass pflichtet bei: «Im Vergleich zu anderen Anbietern ist die Limite von Salt immer noch sehr hoch. Wer nicht aufpasst, hat diese Limite innerhalb weniger Minuten erreicht.»

Das war Verzögerungstaktik, die einfach noch Geld in die Kasse gespült hat.
Autor: Sara Stalder Stiftung für Konsumentenschutz

Und auch für die Datenpakete, die Salt nun länger gültig lassen will, erntet das Unternehmen Kopfschütteln. Es sei sehr erstaunlich, dass das bei Salt so lange gedauert habe: «Andere Anbieter konnten diese Regel viel schneller umsetzen.» Für Sara Stalder vom Konsumentenschutz ist der Fall klar: «Das war Verzögerungstaktik, die einfach noch Geld in die Kasse gespült hat.»

Salt-CEO Pascal Grieder findet nicht, dass sich Salt zu viel Zeit genommen hat für die Anpassungen. «Wir haben die Situation analysiert, jetzt passen wir das innerhalb kurzer Zeit an: Ich denke, wir haben relativ schnell reagiert.»

Espresso, 20.10.21, 08:13 Uhr

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