Für ein Ehepaar aus Winterthur war es vor zwei Jahren ein Frust, wie es im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» erzählte: Die beiden reisten mit dem Zug von Winterthur nach Engelberg, und von dort wollten sie mit der Seilbahn auf den Jochpass.
Der Scanner konnte unser QR-Code-Billett nicht lesen. Eine Mitarbeiterin sagte uns, wir müssten unser Ticket an der Kasse umtauschen.
Beim Drehkreuz zur Seilbahn war plötzlich Schluss: «Der Scanner konnte unser QR-Code-Billett nicht lesen. Eine Mitarbeiterin sagte uns, wir müssten unser Ticket an der Kasse umtauschen», erzählte der «Espresso»-Hörer. Das hiess, nochmals eine halbe Stunde anstehen. Ärgerlich, wenn man eigentlich ein gültiges Billett hat.
Mit dem grössten Drehkreuz-Anbieter klappt es jetzt
Damals sagten die Verantwortlichen von ÖV und Bergbahnen im «Espresso», man wolle gemeinsam eine Lösung finden. Nun, zwei Jahre später, ist die Lösung zumindest beim grössten Anbieter Skidata parat, wie Thomas Ammann, Mediensprecher der Alliance Swisspass, der ÖV-Branchenorganisation, sagt: «Die Umsetzung war sehr komplex, weil es viele Schnittstellen hat. So muss der Scanner am Drehkreuz über eine Internetverbindung direkt auf unsere Billettdatenbank Zugriff haben.»
Die Umsetzung war sehr komplex, weil es viele Schnittstellen hat. So muss der Scanner am Drehkreuz über eine Internetverbindung direkt auf unsere Billettdatenbank Zugriff haben.
Mit dem grössten Anbieter von Drehkreuzen in der Schweiz, der Firma Skidata, habe man nun eine Lösung ausgearbeitet. Mit der anderen Anbieterin von Drehkreuzen, der Firma Axess, sei man noch nicht so weit.
Fast Dreiviertel der Bergbahnen sind schon «umgerüstet»
«Bei rund 70 Prozent der Bergbahnen ist es derzeit möglich, mit einem QR-Code-Strecken-Billett die Drehkreuze zu passieren», sagt Berno Stoffel, Direktor von Seilbahnen Schweiz.
Bei rund 70 Prozent der Bergbahnen ist es derzeit möglich, mit einem QR-Code-Strecken-Billett die Drehkreuze zu passieren.
So beispielsweise bei der Matterhorn-Gotthard-Bahn, der Gondelbahn Kandersteg-Oeschinensee oder der Säntis-Schwebebahn. Diese Bahnen waren als Pilotbetriebe an der Entwicklung beteiligt, sagt Thomas Ammann von Alliance Swisspass.
QR-Code-Ticket möglichst gerade unter den Scanner
Allerdings brauche das Scannen eines QR-Code-Tickets etwas mehr Zeit, sagt Berno Stoffel von Seilbahnen Schweiz: «Es dauert einige Sekunden länger, als wenn man ein Skibillett hat. Die Besucher wissen oft gar nicht, wie sie das Ticket unter den Scanner halten müssen.» Wichtig sei, das QR-Code-Ticket möglichst gerade unter den Scanner zu legen, so Stoffel.