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Bild 1 von 9. Wer macht hier den Punkt? Ohne elektronische Helfer wäre beim Fechten vieles nur Lotterie, denn letztlich geht es um Bruchteile von Sekunden – wie im Kampf zwischen Miles Gerek Meinhardt (USA) und Artur Akhmatkhuzin (Russland). Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 9. Auf dem harten Boden der Realität landeten Glenn O'Shea (Australien), Elia Viviani (Italien) und Park Sang-Hoon (Südkorea) bei einem der Bahnwettbewerbe. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 9. Das hatte sich Mohamed Flissi aus Algerien sicher auch ganz anders vorgestellt. Nach einem Veilchen fürs rechte Auge, gibt's am Ende noch einmal einen satten Treffer auf das Kinn. Im Viertelfinale war gegen den Venezuelaner Yoel Segundo Schluss. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 9. Dreimal Gold über 400 Meter Hürden für die USA. Da kann man schon mal abheben – in dem Fall Kristi Castlin (l.), Brianna Rollins (m.) und Nia Ali. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 9. Was nach einer Bruchlandung aussieht, war am Ende eher ein Höhenflug. Der Katarer Mutaz Essa Barshim feiert seine Silbermedaille im Hochsprung auf die ihm ganz eigene Art und Weise. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 9. Olympische Sommerspiele klingen nach Sonne und Hitze. In Rio war das nicht immer der Fall – wie auch der Amerikaner Sam Kendricks im Finale des Stabhochsprungs feststellen musste. Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 9. Der Moment, in dem du realisierst, dass da gerade etwas ganz und gar nicht nach Plan läuft – der Japaner Kohei Uchimura aus Japan hatte diesen Moment, als er am Reck die Stange verfehlte. Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 9. Gold fest im Blick: Simone Biles (USA) bei einer ihrer Übungen im Turn-Mehrkampf der Frauen – den sie am Ende gewann. Bildquelle: Reuters.
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Bild 9 von 9. Sprung ins Glück: Mathlynn Sasser von den Marshall Inseln feiert ihren Sieg im Gewichtheben der 58-Kilo-Klasse. Bildquelle: Reuters.
Noch nie hat es an Olympischen Spielen so viele Pfiffe und Buhrufe gegeben, wie jetzt in Rio de Janeiro. Bereits bei der Eröffnungsfeier wurden die russischen Athletinnen und Athleten ausgepfiffen. Trotz nachweislichem Staatsdoping hatte das IOC rund 270 russischen Sportlern den Einmarsch in Rio erlaubt.
Auch Präsident Thomas Bach hatte die massive Kritik am IOC und seiner Person wegen des pro-russischen Entscheides natürlich mitbekommen – und die sinkende Glaubwürdigkeit seiner Organisation. Die betont zwar immer wieder, Olympische Spiele zurück zu den Wurzeln zu führen, übersichtlicher und nachhaltiger zu machen – zu sehen ist davon aber nichts.
Trotzig erklärte er deshalb an der Eröffnungsfeier, die Mitmenschlichkeit in der olympischen Welt sei grösser als jene Kräfte, die dagegen arbeiten würden. Und die bösen Kräfte kommen natürlich von aussen. Denn innerhalb der olympischen Familie wird kaum etwas hinterfragt.
Trotz Dopingverdacht jubelt die Masse
Über das russische Staatsdoping empört man sich zwar zu Recht – wenn das aber eine ehemalige DDR-Schwimmerin lautstark tut, mutet es eher seltsam an. Oder wenn der südafrikanische Läufer Wayde van Niekerk den Weltrekord über 400 Meter deutlich unterbietet – ein Rekord aus der Blütezeit der anabolen Steroide – wären durchaus Zweifel angebracht.
Innerhalb von vier Jahren hat der Südafrikaner seine persönliche Bestzeit um rund 3 Sekunden verbessert. Er selber erklärt treuherzig, alles sei möglich mit dem Glauben an Gott. Er sei rausgegangen und habe alles in Gottes Hände gelegt. Bei dieser Aussage müssten nicht nur Agnostiker die Augenbrauen hochziehen.
Natürlich gilt die Unschuldsvermutung, aber der jamaikanische Sprinter Usain Bolt ist trotz langer Verletzungspause in Rio unschlagbar, der amerikanische Schwimmer Michael Phelps gewinnt bei seinem Comeback in Rio fünf weitere Goldmedaillen und ist nun 23-facher Olympiasieger. Da jubelte auch das brasilianische Publikum freudig.
Unfaires Publikum, unfaire Sportler
Ansonsten unterstützten die Einheimischen nur ihre Athleten – und vor allem dadurch, dass sie die Gegner auspfiffen. Immer und immer wieder. Der Franzose Renaud Lavillenie bekam das besonders zu spüren. Als Favorit im Stabhochsprung wurde er vom Publikum massiv ausgebuht – selbst bei der Siegerehrung.
Zum olympischen Geist gehörte eigentlich nicht nur der Respekt vor dem Gegner sondern auch der friedliche Wettstreit unter den Völkern. Auch dagegen wurde in Rio verstossen. Libanesische Sportler liessen Israeli nicht in einen Shuttlebus; der serbische Sportminister hat seine Athleten angewiesen, Siegerehrungen zu boykottieren, wenn auch Sportler aus dem Kosovo dabei sind und das ungarische Staatsfernsehen erwähnt das Flüchtlingsteam mit keinem Wort.
Was bleibt sonst noch von Rio 2016? Schulden in Milliardenhöhe für eine wirtschaftlich angeschlagene Region und – unter anderem – ein künstlicher Wildwasser-Kanal in einer der ärmsten Favelas von Rio de Janeiro.