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Sicherheitsproblem? Tesla-Radbruch: «Was, wenn das auf der Autobahn passiert wäre?»

Bei einem Tesla bricht während der Fahrt ein Hinterrad ab. Von Materialfehlern will Tesla nichts wissen.

Glück im Unglück hatte ein «Espresso»-Hörer als er kürzlich mit seinem Tesla S unterwegs war. Zusammen mit seiner Frau und den beiden Kindern wollte er zum Flughafen Zürich fahren, als es noch auf der Quartierstrasse knallte. «Mein Sohn sagte zu mir, dass ich über einen Stein gefahren sei. Doch auf der Strasse hatte es weit und breit keine Steine.» Danach sei das Auto «schwammig» gefahren, erinnert der Hörer. «Als ich ausstieg, sah ich, dass ein Hinterrad einfach abgebrochen war. Ich will mir nicht vorstellen, was hätte passieren können, wenn das auf der Autobahn passiert wäre.»

Es kann doch nicht sein, dass bei so einem teuren Auto mit mehreren Kameras und Sicherheitssystemen während der Fahrt einfach ein Rad abbricht!
Autor: Betroffener Tesla-Besitzer

Rund 100’000 Franken hat der «Espresso»-Hörer für seinen 6-jährigen Tesla S bezahlt: «Es kann doch nicht sein, dass bei so einem teuren Auto mit mehreren Kameras und Sicherheitssystemen während der Fahrt einfach ein Rad abbricht», wundert sich der Hörer.

Kurze Zeit später meldet sich auf der «Espresso»-Redaktion ein weiterer Tesla-Fahrer mit einem ähnlichen Erlebnis. Auch bei seinem Tesla S brach während der Fahrt ein Rad ab. Zum Glück nicht auf der Autobahn, sondern erst fünf Minuten später. Ein Fahrzeugexperte seiner Versicherung begutachtete das Auto und stellte einen Bruch des sogenannten Querlenkers fest. Dies könnte auf einem Produktionsfehler hinweisen.

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Der Querlenker gehört zur Radaufhängung und verbindet die Karosserie mit dem Rad. «Er ist sehr grossen Kräften ausgesetzt und besteht meist aus Aluminium», sagt Reto Blaser, Geschäftsführer des Verbandes freiberuflicher Fahrzeug-Sachverständiger VFFS. Er hat es in seiner Karriere bisher noch nie erlebt, dass bei einem Auto ein Querlenker gebrochen ist.

Rückruf von Tesla S in China wegen Problemen mit Querlenker

Dass es sich bei den Zwischenfällen um einen Material- oder Produktionsfehler handeln könnte, zeigt auch eine Auswertung des TÜV Deutschland. Der TÜV ist das deutsche Pendant zur Schweizer Motorfahrzeug-Kontrolle. Der Tesla S landete dabei als Schlusslicht von allen untersuchten Elektroautos auf dem letzten Platz. Dies unter anderem wegen Problemen mit dem Querlenker. Zudem musste Tesla – laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters – in China auf Geheiss der Behörden rund 30’000 Tesla S zurückrufen, weil es Probleme mit den Querlenkern gab.

Tesla-Besitzer bleibt auf 6000 Franken Schaden sitzen

Beim Tesla-Besitzer hinterlässt das Erlebnis mit dem abgebrochenen Rad ein ungutes Gefühl. Auch in seinem Fall war der Querlenker gebrochen. Er liess daraufhin alle Querlenker auswechseln: «Sonst hätte ich mich nicht mehr sicher gefühlt.» Kostenpunkt: rund 12’000 Franken. Davon habe die Versicherung die Hälfte bezahlt, die restlichen 6000 Franken musste er selbst übernehmen. Als er bei Tesla reklamierte, hiess es lapidar, sie würden sich nicht an den Reparaturkosten beteiligen, weil die Garantiezeit abgelaufen sei.

Hat Tesla ein Sicherheitsproblem? Gerne hätte «Espresso» dazu eine Antwort von Tesla bekommen. Die Firma reagierte jedoch nicht auf die Anfragen.

Espresso, 10.06.22, 08:13 Uhr

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