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Silvesterbräuche weltweit Rote Unterwäsche, Ungeheuer und Glücksspiele

Viele Zeitgenossen setzen den Jahreswechsel mit Feuerwerk und Schaumwein gleich. Hier der Blick über den Tellerrand.

Österreich: Zum Jahreswechsel ist es beliebt, Glücksbringer zu verschenken, etwa Schweinchen aus Schokolade oder Marzipan. Ist der Countdown zum neuen Jahr abgelaufen, erklingt im Fernsehen ORF der Donauwalzer. Am 1. Januar vormittags ist das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker ein Klassiker im Fernsehen. Es wird in dutzende Länder übertragen.

Dirigent inmitten von Musikern
Legende: Reuters

Italien: In der Neujahrsnacht gilt rote Unterwäsche als Pflicht, dann winken Glück und Erfolg im neuen Jahr. Kaufhäuser und Dessous-Läden stellen spätestens kurz nach Weihnachten ihre Wäscheauslage um.

Spanien: An Silvester sind um Mitternacht die Glockenschläge der Turmuhr auf dem Platz Puerta del Sol in Madrid landesweit im Fernsehen zu hören. Zu jedem Schlag essen die Menschen eine Weinbeere, das soll für das neue Jahr Glück bringen. Das kleine Dorf Villar de Corneja feierte Neujahr schon um zwölf Uhr mittags. Grund ist das Durchschnittsalter von über 80 Jahren der rund 70 Einwohner – sie wollen auch an Silvester zeitig ins Bett.

Verkleidete Menschen essen Trauben
Legende: Reuters

Griechenland: Die Familien spielen Karten und andere Glücksspiele. Es gilt: Wer gewinnt, wird das ganze Jahr hindurch Glück haben. Aber wer verliert, hat wenigstens Glück in der Liebe.

Bulgarien: Hiebe auf den Rücken mit der «Surwatschka», einem geschmückten Ast des Kornelkirschbaums, sollen Gesundheit und Reichtum bringen. An Neujahr laufen Männer in Fellkostümen als «Kukeri»-Ungeheuer durch die Gegend und vertreiben böse Geister.

Menschen als Monster verkleidet
Legende: Reuters

USA: Vor allem in den Südstaaten werden zu Silvester Linsen gegessen. Weil sie Münzen ähneln, versprechen sie angeblich Glück und Reichtum. Nach der Regel «Nothing Goes Out» darf an Neujahr nichts das Haus verlassen, auch nicht der Hauskehricht. Wenn doch, droht Unglück.

Mexiko: An Neujahr stellen viele Mexikaner einen Koffer vor die Tür, der viele Reisen im neuen Jahr bescheren soll. In einigen Regionen werden Puppen verbrannt, die das alte Jahr repräsentieren.

Südafrika: Die Menschen am Kap starten mit einer Art Karneval ins neue Jahr. Höhepunkt ist der bunte Umzug durch Kapstadt am 2. Januar. Das Spektakel geht auf den «Emancipation Day» zurück, den Tag, an dem die Sklaven in Südafrika in den 1830er Jahren freigelassen wurden.

Karneval
Legende: Reuters

Philippinen: An Silvester springen Kinder und Erwachsene möglichst oft in die Luft – um ihr Wachstum anzuregen. Türen und Fenster werden aufgemacht, Lampen angezündet und auf die Fensterbänke und in alle Hosen- und Jackentaschen kommen Münzen – das garantiert Wohlstand im neuen Jahr.

Menschen halten Hände in die Luft
Legende: Reuters

Nicht überall auf der Welt beginnt das neue Jahr am 1. Januar – Neujahrsfeste gibt es auch neben dem christlichen Kalender:

Islam: Bei Muslimen erinnern die Neujahrsfeiern an die Wanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina im Jahr 622. Mit der Reise beginnt die Zeitrechnung. 2019 fällt Neujahr auf den 1. September.

Judentum: Juden feiern ihr Neujahrsfest Rosch Haschana (hebräisch: Kopf des Jahres) an den ersten beiden Tagen des Monats Tischri im jüdischen Kalender. 2019 ist das am 30. September / 1. Oktober der Fall. Zum Brauchtum gehört, dass Brote fürs Neujahrsfest nicht länglich sind, sondern rund. Das symbolisiert den Jahreskreislauf.

China: Neujahr ist das wichtigste Fest des Jahres. Es richtet sich nach dem Mondkalender und fällt jedes Jahr auf ein anderes Datum – 2019 auf den 5. Februar. Das chinesische Neujahr steht ganz im Zeichen der Familie: Millionen reisen für die Festtage zurück in ihre Heimatdörfer. Mit Feuerwerk, Drachen- und Löwentänzen wird das neue Jahr begrüsst.

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