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Panorama Stich ins Herz: Torero stirbt bei Stierkampf

Erstmals seit mehr als 30 Jahren tötete ein Stier in Spanien wieder einen Torero in der Arena. Das Tier traf mit seinem Horn ins Herz des Toreros. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Bei einem Stierkampf im Osten Spaniens ist ein Torero ums Leben gekommen – erstmals seit mehr als drei Jahrzehnten. Der 29-jährige Víctor Barrio wurde in der Arena von Teruel vom Horn eines Stiers im Brustbereich getroffen.

Wie die Nachrichtenagentur Efe berichtete, durchstach der Kampfstier das Herz des Toreros. Der Stierkämpfer sei praktisch leblos in die Krankenstation gebracht worden. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Stier muss sterben

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Der Züchter muss gemäss der Tradition den siegreichen Stier und auch die Mutter des Stiers ins Schlachthaus geben. Dies schreibt die spanische Zeitung «El País».

Verletzte bei Stierhatz

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Beim traditionellen Stierrennen in Pamplona sind mehrere Menschen verletzt worden. Allein am Sonntag wurden zwei Zuschauer aufgespiesst. Sie befinden sich in kritischem Zustand. Weitere erlitten Kopfverletzungen. Die Stierhatz hat in Spanien eine lange Tradition, ist aber umstritten.

Der Torero starb vor den Augen eines Millionenpublikums. Der Stierkampf wurde live vom Regionalfernsehen übertragen. Das Video verbreitete sich in Windeseile übers Internet.

Zuletzt waren in den Jahren 1984 und 1985 zwei Toreros in spanischen Arenen von Kampfstieren getötet worden. Im Jahr 1992 kamen zwei Banderilleros – die Gehilfen der Toreros – bei Stierkämpfen in Spanien zu Tode.

33 Tote im letzten Jahrhundert

Dass Toreros bei Stierkämpfen verletzt werden, gehört zum Alltag der Branche. Todesfälle hatte es zuletzt keine mehr gegeben, weil selbst abgelegene Provinz-Arenen mit Krankenstationen ausgerüstet worden waren, in denen Notoperationen vorgenommen werden können. Im 20. Jahrhundert wurden in Spanien 33 Toreros von Kampfstieren getötet.

Der Tod des legendären Stierkämpfers Manuel Rodríguez, genannt Manolete, vor 69 Jahren dürfte massgeblich dazu beigetragen haben, dass die medizinischen Einrichtungen in den Arenen nach und nach verbessert wurden.

Manolete, der bis heute als einer der besten Toreros in der Geschichte des Stierkampfs gilt, war 1947 in Linares an den Folgen eines Hornstosses gestorben, weil ihm in der südspanischen Provinz-Arena nicht schnell genug geholfen werden konnte.

Hämische Kommentare im Netz

Stierkampf-Gegner reagierten auf die Geschehnisse in Teruel mit hämischen Kommentaren. «Der Tod eines Stierkämpfers kann uns nicht Leid tun» – so oder ähnlich hiess es vielfach in den sozialen Netzen. «Der Torero hatte mit den Stieren auch kein Erbarmen gezeigt.»

Der Stierkampf ist als blutiges Spektakel vielen ausländischen Besuchern fremd und Tierschützern ein Dorn im Auge. In Spanien hat er noch immer viele Anhänger. Allerdings ging die Zahl in den vergangenen Jahren – vor allem bei den jungen Leuten – deutlich zurück. Auf den Kanaren und in der Region Katalonien sind Stierkämpfe nicht erlaubt.

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