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Trump und Macron nicht am WEF «Die Hoteliers gehen sehr cool mit der Sache um»

Wenn Staatspräsidenten Auslandsreisen absagen, dann hat das meist mit ihrem Inland zu tun. So geschehen bei Donald Trump gestern: Er kommt wegen des Shutdown nicht ans WEF in Davos. Heute hat auch noch Emmanuel Macron abgesagt, wegen der Proteste der «Gilets Jaunes». Was das für die Hotellerie in Davos bedeutet, erklärt Ernst Wyrsch.

Ernst Wyrsch

Präsident HotellerieSuisse Graubünden

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Wyrsch ist seit 2013 Präsident der Bündner Unternehmerorganisation der Hotellerie. Daneben ist er Dozent an der St. Galler Business School. Von 1996 bis 2011 war er Direktor des Grandhotels Steigenberger Belvédère in Davos.

SRF News: Was war Ihre erste Reaktion auf die Absage von Trump?

Ernst Wyrsch: Es ist extrem schade. Ich habe grosses Verständnis und hatte Freude an seinem Tweet gehabt. Er hat es plausibel begründet und betont, wie wichtig dieses Meeting gewesen wäre und das ist ein wunderbares Statement für Davos und das Weltwirtschaftsforum.

Jetzt haben die Amerikaner schon relativ viel vorgebucht für den Aufenthalt von Donald Trump. Was passiert jetzt mit diesen Zimmern?

Die Zimmer werden vom Hotelier ans WEF vermietet und das WEF entscheidet erst drei, vier Tage vor Ankunft, wer, wo schläft, damit man eine Flexibilität hat. Der Hotelier kann diese Zimmer also nicht zweimal verrechnen. Die Zimmer werden bis oben hin voll sein, weit über Davos hinaus und die Wertschöpfung haben wir. Ich rechne mit etwa 1500 Logiernächten, die schon gesichert sind durch die amerikanischen Vordelegationen. Schade ist es trotzdem.

Wie ist denn jetzt die Stimmung unter den Hoteliers in Davos nach diesen Absagen?

Sie sind professionell gelassen. Die meisten Hoteliers haben 48 Jahre Erfahrung mit dem WEF, das ist eine gewachsene Organisation, wo man sehr cool mit dieser Situation umgeht. Man freut sich eigentlich, dass man dann noch ruhiger arbeiten und Geld verdienen kann. Das ist ja auch nicht verboten in dieser Zeit.

Also hat es auch etwas Positives, dass er nicht kommt?

Es hat immer auch was Positives. Für die Reputation von Davos wäre es herrlich gewesen, wenn der mächtigste Mensch der Welt innerhalb der ersten zwei Amtsjahre hier präsent gewesen wäre. Das ist jetzt aus anderen Gründen nicht möglich. Das ist zu verkraften. Schade, aber wir freuen uns aufs nächste Jahr.

Also es gibt keine finanziellen Gewinne, aber auch keine Einbussen für die Hoteliers?

Nein, es ist ein reiner Reputationsschaden, weil die Aufmerksamkeit ein bisschen geringer sein wird.

Eine amerikanische Delegation ist bereits in Davos. Sie hätten die Ankunft von Trump vorbereitet. Warum reisen sie noch nicht ab?

Es gibt noch die fünf Prozent Chance, dass er doch noch kommt, weil das Shutdown-Problem vielleicht noch gelöst werden könnte. Darauf bereitet man sich jetzt vor. Die Amerikaner werden erst gehen, wenn definitiv klar ist, dass Trump in den USA bleibt.

Das Gespräch führte Simona Caminada.

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