«Alles was man mit sich trägt, kann auch verloren gehen», sagt Daniela Baldauf, Leiterin des Fundbüros der Stadt Zürich. Und das zeigt sich auch sehr schnell beim Besuch vor Ort.
«Handys sind seit Jahren ein Dauerbrenner», erklärt die sympathische Frau. Sie weiss, wovon sie spricht, denn Daniela Baldauf leitet das Fundbüro seit bald 30 Jahren. Über 3300 Handys seien letztes Jahr abgegeben worden. Die Ermittlung von Handy-Besitzerinnen und -Besitzern sei aber einfach: «Wir entfernen die SIM-Karte und erfragen mittels der SIM-Nummer die Besitzer.» Das Fundbüro habe dazu einen entsprechenden Vertrag mit dem Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement.
Ausser Handy-Nummer sowie Mail- oder Postadresse der Besitzerinnen und Besitzer erhalte man aber keine Informationen. Rund 77 Prozent würden abgeholt, der Rest entsorgt, da sich die Daten meist nicht löschen liessen.
Fast gleichauf mit den Handys sind die Schlüssel. Registrierte Schlüssel werden direkt vom jeweiligen Anbieter bearbeitet. Bei der Abholung speziell: «Die Leute müssen zwingend einen Zweitschlüssel vorweisen», sagt Baldauf. Schlüssel, die nicht registriert sind, werden nur selten abgeholt.
Das Fundbüro der Stadt Zürich ist neben dem Fundbüro der SBB das grösste in der Schweiz. Betrieben wird es von den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ), in deren Fahrzeugen auch die meisten Gegenstände gefunden werden. Täglich werden die Sachen in Metallboxen angeliefert und vor Ort im Fundbüro begutachtet und registriert. Von den VBZ sind es monatlich 1000 bis 2000 Gegenstände, die gefunden werden. Hinzu kommen rund 1000 Fundstücke vom öffentlichen Grund.
Alle Fundgegenstände werden feinsäuberlich sortiert und im Fundbüro eingelagert. VBZ-Funde müssen drei Monate aufbewahrt werden, Fundgegenstände vom öffentlichen Grund gar ein Jahr. Anschliessend werden sie verkauft oder versteigert.
Mützen, Kopfhörer, Taschen, Sportsachen, Koffer, Hörgeräte, Instrumente – alles bleibt liegen und findet im Fundbüro seinen Platz. Sogar mehrere Zahnprothesen warten in der Schublade, bis sie abgeholt werden.