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Aufschwung für Solothurn
Aus Schweiz aktuell vom 30.06.2015.
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Aargau Solothurn 400 neue Arbeitsplätze im solothurnischen Luterbach

In der Solothurner Gemeinde Luterbach plant der Biotechnologie-Konzern Biogen eine neue Produktionsanlage. Ab 2019 sollen dort bis zu 400 hoch qualifizierte Arbeitsplätze entstehen. Der Kanton Solothurn und Biogen haben einen Vorvertrag unterzeichnet.

Einen solchen Fisch ziehe man nicht alle Tage an Land, sagte die Solothurner Volkswirtschaftsdirektorin Esther Gassler am Dienstag vor den Medien in Solothurn. Es sei für den Kanton Solothurn so etwas wie ein Lotto-Sechser.

Medienkonferenz
Legende: Esther Gasser, Biogen-Direktor Jörg Thömmes, Biogen Schweiz-Direktorin Natascha Schill und Roland Fürst vor den Medien. Keystone

Die Pläne von Biogen liessen zudem den Schluss zu, dass in Zukunft neben den geplanten 400 Arbeitsplätzen später nochmals einige hundert dazukommen werden, sagte die Regierungsrätin und sprach von einem «Freudentag für die ganze Schweiz».

Suche auf der ganzen Welt

Der Kanton Solothurn und die Gemeinde Luterbach haben allen Grund, sich zu freuen. Denn Biogen hat auf der ganzen Welt nach einem Standort für ihre fünfte Produktionsanlage gesucht. Derzeit produziert das Unternehmen an zwei Standorten in den USA, sowie an je einem in Grossbritannien und Dänemark.

Das ist Biogen

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Die Firma wurde 1978 in Genf gegründet, daher der Name Biogen. Heute ist Biogen eines der weltweit führenden Biotechnologie-Unternehmen. Besonders stark ist die Firma bei der Entwicklung von Therapien gegen Multiple Sklerose (MS). Biogen beschäftigt weltweit 7500 Mitarbeiter in 30 Niederlassungen. Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Zug.

Die Wahl sei aus verschiedenen Gründen auf Luterbach gefallen, sagte Natascha Schill, Geschäftsführerin von Biogen Schweiz, an der Medienkonferenz. Zum einen sei die Schweiz ein stabiles Land mit guter Infrastruktur. Zudem seien dank dem dualen Bildungssystem in der Schweiz und Luterbachs Nähe zu den Universitäten Bern, Basel und Zürich gut ausgebildete Fachkräfte vorhanden.

Wirtschaftsfreundliches Solothurn

Die Verhandlungen zwischen Biogen und dem Kanton Solothurn als Besitzer der Industriebrache im Gebiet Attisholz-Süd seien kein «Wohlfühlprogramm» gewesen, sagte Regierungsrätin Gassler. Biogen sei mit sehr präzisen Vorstellungen und Wünschen an den Kanton gelangt. Biogen ihrerseits lobt in einer Mitteilung die «wirtschaftsfreundlichen Rahmenbedingungen» im Kanton Solothurn.

Welche Vereinbarungen die Wirtschaftsförderung mit der Firma geschlossen hat, wird nicht bekannt gegeben. Sie seien aber «nicht aussergewöhnlich», betonte Baudirektor Roland Fürst gegenüber Radio SRF. Es ist davon auszugehen, dass Biogen zumindest in den ersten Jahren grosse Steuererleichterungen gewährt werden.

Plan Produktionsanlage
Legende: Schon im Dezember will Biogen in Luterbach neben der Aare diese Produktionsanlage bauen. zvg

Nachfrage nach Medikamenten steigt

Auslöser für den Bau einer weiteren Produktionsstätte war laut Natascha Schill, Geschäftsführerin von Biogen Schweiz, die weltweit steigende Nachfrage nach qualitativ hochstehenden Medikamenten. Biogen habe diverse neue Medikamente in der Pipeline, die zusätzliche Produktionskapazität erforderten.

Die Pläne von Biogen sind ambitiös. Schon Ende dieses Jahres will man mit dem Bau beginnen. Die Arbeiten sollen Ende 2018 abgeschlossen sein, so dass die hochkomplexe Anlage, welche zuerst noch zertifiziert werden muss, auf Anfang 2019 in Betrieb genommen werden kann.

Modernste Medikamenten-Fabrik der Welt

In Luterbach entsteht die modernste Medikamentenherstellungsanlage ihrer Art weltweit. Die biopharmazeutische Herstellung von Medikamenten unterscheide sich stark von der klassischen Pharmafertigung, sagte Jörg Thömmes, Senior Vice President Operations Technology & Innovation. Biogen setzt bei der Produktion Säugetierzellen ein.

Die mehrere Wochen dauernde Produktionsprozesse laufen in wässrigen Lösungen ab. Geplant sind acht Fermenter mit einem Fassungsvermögen von je 15'000 Litern. Brennbare Lösungsmittel oder toxische Chemikalien werden nicht eingesetzt. Bei der Produktion kommt es weder zu Lärm- noch Geruchsemissionen.

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