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Aargau Solothurn Aabach Wildegg: Ist die Renaturierung schuld an Überschwemmung?

Die Fische geniessen es: Seit der Renaturierung des Aabachs in Wildegg können sie wieder von der Aare her den Bach hinaufschwimmen. Die Kehrseite: Der Bach überflute nun regelmässig eine wichtige Strasse, kritisiert ein Feuerwehroffizier. Der zuständige Experte beim Kanton widerlegt die Kritik.

Am Mittwoch letzter Woche war es wieder einmal so weit: Die Jurastrasse in Wildegg war gesperrt. Dort, wo sie die SBB-Bahnlinie unterquert, stand sie meterhoch unter Wasser. Die Überbauung Jurapark ganz in der Nähe war auch vom Wasser bedroht, kam am Schluss aber glimpflich davon.

Das Wasser kam vom Aabach. Dieser war über die Ufer getreten und hatte sich in die Unterführung ergossen. Roger Häusermann kennt die Situation an der Jurastrasse sehr gut. Er ist Vizekommandant der Feuerwehr Chestenberg. «Die Renaturierung des Aabachs ist der Grund für die Überschwemmung», sagt der Feuerwehroffizier.

Aufstiegshilfe für die Fische

Der Aabach fliesst parallel zur Jurastrasse und mündet dann in die Aare. Früher war der Aabach ein Kanal. Im schnell daherschiessenden Wasser konnten keine Fische leben. Seit der Renaturierung vor ca. 2 Jahren mit Felsblöcken, Baumstämmen und einem kiesigen Bachbett hat es wieder Fische im Aabach. Diese können von der Aare her in den Bach hineinschwimmen und dann weiterwandern bis in den Hallwilersee.

«Aber man hat das Bachbett schmaler gemacht. Und genau das ist jetzt das Problem. Das Wasser kommt jetzt nicht mehr in die Aare hinein», kritisiert Feuerwehroffizier Roger Häusermann.

Gleich viel Abfluss wie vorher

Markus Zumsteg nimmt diese Kritik ernst. Er ist Leiter der Sektion Wasserbau im Bau- und Umweltdepartement des Kantons Aargau. «Wir haben alles noch einmal nachgerechnet. Die Abflusskapazität ist – rein rechnerisch gesehen – nicht kleiner als vor der Renaturierung.»

Man habe schon bei der Planung des Projekts darauf geachtet, dass der Aabach noch genau gleich viel Wasser führen könne wie vorher, führt Zumsteg im Gespräch mit Radio SRF aus.

Man wisse aber auch, dass die Situation in Wildegg bei der Jurastrasse sehr heikel sei. Letzte Woche sei nicht der Aabach das Problem gewesen, sondern die Bünz. Diese fliesst nämlich gleich bei der Unterführung in den Aabach. Sie habe so viel Wasser geführt, dass der Aabach gestaut worden sei. Deshalb habe er dann die Unterführung geflutet, sagt Zumsteg.

Komplizierte Konstellation

Im Gespräch mit dem Wasserexperten wird deutlich: In Wildegg kann es immer wieder zu Überflutungen an der Jurastrasse kommen. Wenn die Aare sehr hoch ist, kann es von dort her einen Rückstau in die Bünz und den Aabach geben.

Oder der Aabach selber kann plötzlich sehr viel Wasser führen. Und zu guter Letzt kommt hinzu, dass die Unterführung in der Grundwasserzone liegt. Steigt der Grundwasserpegel, steht die Unterführung ebenfalls häufig im Wasser.

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