Eigentlich verdient die Alpiq mit ihrem Anteil von rund einem Drittel an der Firma Swissgrid gutes Geld. Swissgrid, das nationale Höchstspannungsnetz für die Stromversorgung, ist ein natürliches Monopol, in der Fachsprache eine «regulierte Infrastruktur».
Wer in die Swissgrid Geld investiert, erhält vom Bund einen garantierten Zins. Geld zu verlieren mit Swissgrid-Aktien ist gar nicht möglich. Und doch verkauft die Alpiq ihren gesamten Swissgrid-Anteil. Damit fliesst Geld in die Kasse, mit dem die Alpiq den von Analysten dringend geforderten Schuldenabbau vorantreiben kann.
49.9 Prozent des Swissgrid-Anteils der Alpiq hat am Mittwoch die Firma IST 3 gekauft. 288 Millionen Franken bezahlt die Stiftung dafür. Sie verwaltet das Geld verschiedener Pensionskassen. Es sei ein gutes Investment, langfristig und mit einer sicheren Rendite, heisst es bei IST 3 auf Anfrage.
Sichere Anlage
IST 3 würde gern noch mehr Swissgrid-Teile kaufen. Doch das geht nicht. Denn laut Gesetz müssen 50.1 Prozent der Swissgrid im Besitz der öffentlichen Hand sein. Für ihren restlichen Swissgrid-Teil hat die Alpiq deshalb schon länger eine Bieterverfahren eröffnet.
Kantone und Gemeinden haben ein Vorkaufsrecht. Doch im Aargau ist schon klar: Dieses Recht wird nicht wahrgenommen. Peter Reimann vom Finanzdepartement: «Ein solcher Kauf würde nichts zur Versorgungssicherheit beitragen. Und rein aus Anlagegründen dürfen wir kein solches Investment machen.»
Auch im Kanton Solothurn sieht es nicht nach Kaufgelüsten aus. Die Regierung habe das Thema Swissgrid noch gar nie diskutiert, sagt der Regierungsprecher auf Anfrage. Und überhaupt: Der Kanton Solothurn könne in der momentanen finanziellen Lage sicher kein Geld aufnehmen, um Swissgrid-Teile zu kaufen.